Die Thuner sind zurück mit ihrem zweiten Album und der damit verbundenen Tour The Real Life Lovers. Sie thematisieren darauf die Digitalität beziehungsweise das Leben mit all seinen Herausforderungen und laden zu bewussten Offline-Momenten ein. Analoge Beziehungen wie am heutigen Abend im Erdgeschoss der Schüür sollen bewusst gesucht und dann auch genossen werden.
Sie eröffnen den Abend mit Don’t Wanna Win und machen damit schon mal klar, dass uns kein ruhiger Abend erwartet. Der Rhythmus ist schnell, die Lieder sind laut und entsprechend tanzt und singt das Schüür-Publikum ab dem ersten Song heftig mit. Ich für mich bleibe im Hintergrund und geniesse das Energiefeld, welches sich bildet. Sorry entsprechend für das schlechte Konzertfoto!
Auch mit dem neuen Album wollen die beiden Brüder die Menschen zusammenbringen. Sie sind überzeugt davon, dass dies eindeutig zu mehr Frieden beitragen kann. Selbst wenn sie in ihren Songs ernste Themen besingen, bleibt die Stimmung in der Schüür entspannt. Wohl auch, weil wir alle wissen, dass es eben auch die schwierigen Momente braucht um zu erkennen, wie toll die guten Momente sind.
Samuele und Mattia Zanella sind mit einem italienischen Vater und einer Schweizer Mutter in Rom aufgewachsen und dann für die Lehre in die Schweiz gekommen. Zusammen mit Florian Fettke an der Gitarre, Simon Boss am Bass und Yvo Brönnimann am Schlagzeug singen sie englisch und in Anima italienisch. Obwohl der Song keine Ballade ist, bildet sich in der Schüür eine ruhigere Stimmung und es schwebt eine Art Zärtlichkeit durch den Raum. Und als sie dann Sky’s On Fire anstimmen, weiss ich definitiv, dass es die richtige Entscheidung war, dem Sofa für den heutigen Abend tschüss zu sagen und mit dem Velo durch den Regen in die Schüür zu fahren.
Am Ende vom Abend steht fest: Singen, lieben und rausgehen um sich zu treffen hält jung, ganz im Sinne des sehr eingängigen Abschlusssongs: We’ll Be Young.