Sam Himself in der Schüür Luzern

Der Mann mit dem sexy Basler Dialekt steht zusammen mit seiner Gitarre auf der Bühne im Erdgeschoss der Schüür. Er wirkt fast ein bisschen verloren, wie er da so steht und seine aktuelle Single Backstreets präsentiert. Entsprechend kokettiert er auch damit und meint, dass der heutige Abend als Psychotherapie-Stunde verstanden werden soll. Dass er sich öffne und wir die Verarbeitungshilfe sein sollen.

Song für Song stabilisiert er sich und begibt sich in Interaktion mit dem Publikum. Als Reaktion auf seine Info, dass sich der kommende Song auf seinem neuen Album befinde, erfolgt aus dem Publikum prompt der Kommentar, dass dieses Album ja noch gar nicht vorliege. Irgendwie scheint es da Verzögerungen zu geben. Ich sehe durchaus einen gewissen Reiz darin, ganz alleine mit der Gitarre auf der Bühne zu stehen und die dem Publikum, inklusive der eigenen Mutter, noch unbekannten neuen Songs direkt live zu spielen.

Natürlich hat Sam Himself auch alte Lieder wie La Paz oder Men in my Family dabei. Selten habe ich das Schüür-Konzertpublikum so ruhig und zuhörend erlebt wie am heutigen Abend. Ich für mich schliesse daher die Augen und lasse mich ganz auf die Melodien ein. Sam Himself scheint es auch zu geniessen. Das Schöne an einem Konzert ohne Mitmusiker*innen ist ja auch die Spontaneität: So verlängert er zwischendurch den Instrumental-Teil, um später weiterzusingen. In der Psychotherapie-Stunde scheinen sich die Rollen zu verschieben: Wir für uns können wohl genauso die eine oder andere Anregung für unsere Leben mitnehmen.

Sam Himself entlässt uns mit Dancing in the Dark in die Nacht. Bevor wir gehen, sollen wir ihn aber noch am Merchandising-Stand besuchen. Ich für mich bin mir sehr sicher, dass das neue Album – sobald es erhältlich ist – bei mir ebenso in Endlosschlaufe laufen wird wie seine früheren Alben


Konzertbericht teilen via:
Facebook
WhatsApp
E-Mail