Wir entscheiden uns für die beschwerliche, aber vielversprechende Reise nach Uster und gegen den gemütlichen Fernsehabend mit dem Eurovision Song Contest. In der Rock City Bar wird „Undiscovered Soul“ auftreten, die sich mit ihren Songs schon in diverse Herzen gespielt haben. Ihren bisher grössten Auftritt durften sie im Juli 2010 auf der Waldbühne am Gurtenfestival geben. Seit Anfangs 2011 können Sie ihren Erstling „Dresscode Love“ der weiten Welt präsentieren.
Die sieben Freunde starten selbstbewusst mit ihrem eher ruhigen Stück „Let the time pass by“ in ihren Konzertabend. Die ersten Lieder werden ohne Unterbruch gespielt, was mal eine schöne Abwechslung zu den sonst ständig schwätzenden Sängern ist.
Auf der Bühne ist es etwas gedrängt, da ungewöhnlich viele Musiker zu sehen sind. Wir zählen vier Saiteninstrumente – neben den üblichen, gibt es da ein schönes Cello zu entdecken – plus Schlagzeug, Keyboard und einer bombastischen Stimme. Der Gitarrist scheint auch von seinem ‚Gadget‘, dem Triangel, angetan und setzt damit immer wieder tolle Akzente. So gross das Spektrum der Instrumente, so abwechslungsreich sind die Lieder, von rockigen bis zu souligen Nummern, ein paar Covers und berührenden Liedern ist alles geboten.
Das zuerst schüchterne, an die Bar gedrückte Publikum hat sich sofort von den Melodien einlullen lassen und ist in die vorderen Reihen des Raumes vorgetreten. Während dem luftig-leichten Song „Sugar & Cream“ bewegen sich dann auch die Hüften, Beine und Arme der Damen, die hinter der Bar arbeiten. Und man merkt, die Jungs haben die Zuhörer nun auf ihrer Seite. So wird dann auch ein kurzer Texthänger gerne verziehen, besonders da er mit einem charmanten Lachen des Sängers quittiert wird.
Zu den rockigen Liedern dürfen wir mit Gesang- und Klatschspielen zu diesem Konzert beitragen. Dieses Angebot wird sehr gerne genutzt, die Texte werden fleissig mitgesungen. Beim Klatschen sind die taktmässigen Anforderungen ein bisschen höher gesteckt, aber auch das kriegt das Publikum mit ein bisschen Konzentration hin.
Der ganze Auftritt ist eine wundervolle Mischung zwischen rockigen Nummern und gefühlvollen Tönen. Die Bandmitglieder schaffen es mit Leichtigkeit, den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen und in ihren Bann zu ziehen.
Nach dem Konzert sickert die Nachricht durch, dass die Schweiz in Düsseldorf wiedermal den letzten Platz geholt hat. Somit ist für uns klar: Heute haben wir alles richtig gemacht! Und hoffen ein bisschen darauf, dass eine Bewerbung von Undiscovered Soul als Vorband bei Herrn Bon Jovi landet 😉 – es muss ja nicht immer der Eurovision Song Contest sein.
Dieses wird auf keinen Fall unser letztes Konzert von Undiscovered Soul gewesen sein. Wir können jedem ans Herz legen, sich bei nächster Gelegenheit von den talentierten und sympathischen Musikern – Dominik, Jay, Luk, Michi, Nikki, Raly und Rease – in das Land der (bisher) unentdeckten Seele entführen zu lassen.