Stern in der Härterei in Zürich

Es sollte gleich losgehen, das Konzert von Adi Stern. Der Sänger liess noch etwas auf sich warten; ob das schon die ersten „Star-Allüren“ vom frischgebackenen Swiss Music Award Gewinner sind?

Kaum steht Adi auf der Bühne ist alles vergessen, das Publikum ist schon nach den ersten Takten begeistert. Auch kein Wunder, denn er steht ganz allein vor den Leuten und begleitet sich selbst mit der Akustik-Gitarre.

… doch dann drängeln sich 2 Cüpli-trinkende, Möchtegern-Groupies zu uns nach vorn. Ein gackernder Hühnerstall ist nichts gegen die zwei. Glücklicherweise erklärt Adi dann, in welchem Café fast ausschliesslich Single-Männer verkehren und stimmt „diä woni hübsch find“ an. Sehr zum wohl meiner Ohren, denn im Hühnerstall kehrt endlich Ruhe ein. Weiter geht’s mit einigen Songs von der neuen Platte. Ein gut gelaunter Adi erzählt uns dann wie sein Hit „ha nur welle wüsse“ entstand: schreib einfache, kurze Sätze – so lautete der Tipp seines damaligen Mitbewohners. So einfach kann es manchmal sein.
Natürlich fehlten auch die Chartstürmer „Amerika“ und die aktuelle Single „Nr. 1“ nicht. Das gefiel dem Publikum und wir sangen lauthals den ganzen Text mit. Es war ein echter Genuss Adrian Stern und Band live zu erleben. Er singt so wahnsinnig gefühlvoll, dass man in „nullkommanichts“ in seine Welt abtaucht und sich mit sich zusammen und ihm auf eine musikalische Reise begibt.
Von mir aus hätte die Reise noch etwas länger dauern können. Nichts desto trotz war für mich der Abschluss mit „lieber Lieder“ einfach schlicht perfekt. Da habe ich mir auch schon den letzten Satz für diesen Bericht in Gedanken formuliert, allerdings gabs dann noch eine zweite Zugabe.
Eher ruhig, schon fast melancholisch. Meiner Ansicht nach nicht so passend für diesen Abend, auch wenn er den Abend gleich beschloss, wie er ihn gestartet hatte: alleine mit seiner Gitarre. So hatte ich nach „lieber Lieder“ ein supergutes Gefühl, war fröhlich und gut gelaunt.
Und ich hätte natürlich auch noch meinen Abschlusssatz verwenden können „ich mach lieber Lieder“ – Herr Stern, das isch au guet so, hör bloss nöd uf!

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