Ritschi am Openair Hochybrig 2010

Als ich das schützende Zelt verliess, war ich schon überrascht, dass eine so grosse Menschenmenge vor der Bühne im strömenden Regen auf das nächste Konzert wartet. Schliesslich war Ritschi bereits beim letzten Openair Hochybrig dabei. Ritschi wirbelt im Fussball-WM-Look auf die Bühne und gewohnt wuchtig erfasst uns die Musik.

Die Stimmung ist ab dem ersten Song sehr gut trotz der feucht-nassen Witterung. Doch dann folgt ein kompletter Stimmungsbruch. Ritschi stimmt das Lied „Truurig“ an, welches in meinen Augen nicht Openair-tauglich ist. Schon gar nicht an einem, wie dem diesjährigen Hochybrig, wo getanzt werden muss, damit wir nicht frieren. Die angetauten Füsse erstarrten somit gleich wieder.

Der Plauderanteil am diesem Ritschi-Konzert ist eher hoch, das letzte Konzert muss schon eine Weile her sein. Er quasselt von seiner Seele, wie es halt so kommt und im gleichen Zug springt er übermütig von der Bühne und rennt im Hemd durch den Dauerregen, schnappt sich da eine Dame mit Regenschirm und sucht dort Unterschlupf im VIP-Zelt. Tropfnass kommt er zurück auf die Bühne und probiert dann mal einer dieser schicken Regenüberzüge aus, welcher im Trockenen eher unnütz ist. Sogleich motiviert er die ganze Band mitzumachen. Musiker und Sänger sind völlig überdreht und haben sichtlich Spass an dem, was sie tun.

Im Publikum höre ich Aussagen wie, dieser Typ ist kein Prozent normal. Offensichtlich funktioniert seine Art, das Publikum zu unterhalten. Der diesjährige Auftritt am Openair Hochybrig ist auf jeden Fall kein Vergleich zum letztjährigen, die Band ist eingespielter und wirkt zusammengeschweisster.

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