Lea Lu am Summerstage in Basel

„Härzligg Willggommä am Summerstage Zwäidausendfuffzäh“, ruft der Ansager von der Bühne herunter. Unnötig zu fragen, in welchen Teil der Schweiz es mich verschlagen hat. Aber das Programm verspricht nur Gutes, zum Beispiel ein Konzert von Lea Lu.

Knapp fünfzehn Minuten Umbaupause haben gereicht, um Bass, Keys, Drum-Computer sowie Gitarre und Mikrophon der Sängerin zu checken. Das Set der drei Musiker beginnt ruhig. Aber im zweiten Song soll es noch heisser werden, als es an der Sonne ohnehin schon ist, verspricht die Sängerin. „Happy Song“ heisst das Stück – und klingt auch so. Gute-Laune-Musik passend zum Sommerwetter. Es folgt eine musikalische Katz- und Mausjagd und ein Ausflug mit Jack Sparrow nach Spanien. Interessant ist zu hören, wie der Song „Spain“ nach Sommer klingt, während „Alaska“ musikalisch eher an Winter erinnert.

Zu den drei Instrumenten klingt ein Beat aus den Boxen. Ob wir alle die Tanzschuhe anhätten, fragt Lea Lu das mehrheitlich im Gras sitzende Publikum. Sie würde die Ihren tragen – aber mit der Gitarre in den Händen ist sie quasi an den Mikrophonständer gefesselt. Das ändert sich, als sie die Gitarre für je ein Solostück ihren beiden Musikern überlässt. Bassist Marco Clerc schnallt sich Lea Lus akustische Gitarre um, schaut auf die sechs Saiten und meint verschmitzt: „Ich kenne nur die vier oberen – was soll ich mit den andern zwei?“ Als „Leo Lu“ überzeugt er dann aber mit seinem Solo-Song. Auch der Dritte im Bunde, Benjamin Hartwig, macht sich an den Saiten und vor dem Mikrophon sehr gut. Und Lea Lu hat während der beiden Soli endlich die Freiheit zum Tanzen.

Die Sängerin übernimmt schliesslich wieder am Mikrophon und singt das kurze, 45-minütige Set zu Ende. Unter anderem singt sie: „Let’s go home – wherever it is.“ Für mich ist das Zuhause in dem Moment der schmale Schattenstreifen vor der Bühne, eine angenehme Brise im Gesicht und Musik zum Geniessen in den Ohren.

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