Nein, wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was“ – wir sind hier bei einer jungen Frau, die sehr genau weiss, was sie will. Dana mischt aktuell die (Schweizer) Musikszene auf.
Gemäss Medienberichten steht in ihrer Wohnung eine grosse Tafel, links mit den Wünschen, rechts mit den Erfüllungen von diesen beschriftet. Neu steht da „SRF3 Best Talent sein“ auf der rechten Seite. Für mich ein guter Grund dafür, dass ich mal wieder ins Exil (also nach Zürich) reise, um ein Konzert zu besuchen.
Spannend an Dana ist, dass sie nicht Musikerin werden wollte, sie ist es einfach. Punkt. So liegt es auch nahe, dass erst ihre Band auf die Bühne kommt, den Teppich legt und ihr dann – wohl als Umarmung verstanden – die herrlich mintfarbig glänzende Gitarre reicht. Die Umarmung wird noch enger, indem sich das Publikum noch näher an die Bühne wagt.
Und dann packt die Bielerin aus, ihre persönlichen Geschichten, meist handeln sie von Verletzlichkeit, mindestens von unschönen Begegnungen. Die charismatische Persönlichkeit füllt den Raum nicht nur mit ihrem Lachen aus, ihre Stimme und deren Kraft imponieren mir.
Dana traut sich und lässt tief in ihre Seele blicken. Sie tut dies aus der Motivation heraus, dass ihre Lieder Menschen in ähnlichen Situationen helfen sollen. Die meisten Songs entstanden im Jahr 2020. Die durch Corona bedingte unverplante Zeit nutzte sie, indem sie mit Musikschaffenden von New York bis Berlin zusammenarbeitete und Songs schrieb.
Auch hier zieht sich ihre Haltung durch: Lieber einander geben und sich gegenseitig beflügeln, als sich zu konkurrenzieren und sich nichts zu gönnen.
Und nun hat sie es sich gegönnt, das Album „Future Daughters“ – in der Hoffnung, dass zukünftige Mädchen nachts auf dem Heimweg freier und sicherer leben können, als wir es aktuell erleben. Für den eigentlichen Moment der Taufe setzt sich die Band – und schlussendlich auch das Publikum – im Schneidersitz hin. Da bricht sie wohl durch, die Studentin der Hochschule der Künste. Egal, es passt.
Während des Konzerts habe ich den Eindruck, dass Dana genau wahrnimmt, wer alles da ist. Ihre Präsenz ist enorm. Ich trau mich fast nicht, vor der Zugabe zu gehen, da ich befürchte, sie merkt das. Aber hey, ich tat dies aufgrund der Zugverbindung 🙂