Heute Abend, hatte ich das Vergnügen, mit Äschti ins Konzert von Dada Ante Portas zu gehen. Dass ich mich nach einem 14-Stunden-Tag noch habe breitschlagen lassen, den Konzertbericht zu schreiben, ist eine andere Sache. Doch was tut man nicht alles, um endlich mal eine der beliebtesten Bands der Schweiz zu hören. Der Gig im Nordportal in Baden war auf jeden Fall grossartig.
Von der ersten Sekunde an überzeugte die Luzerner Band mit einer beeindruckenden Präsenz auf der Bühne. Obwohl die Jungs seit 9 Monaten mit ihrem neuen Album „Theory for everything“ on Tour sind, ist von Bühnenmüdigkeit nichts zu spüren. Im Gegenteil: ich hatte das Gefühl, da stehen 5 Vollblutmusiker auf der Bühne, denen ihr Sound so richtig Spass macht. Pee fällt nicht nur durch seine neue Frisur auf, sondern vielmehr durch seine unglaubliche Aktivität: Sänger, Pianist, Luftgitarrist, Antenne zum Publikum und das alles mit einer Energie, die kein Ende zu kennen scheint.
Dieser Mensch fühlt sich wirklich wohl in seiner Rolle, scherzt, lacht, ist selbstironisch und einfach durch und durch Frontmann. Die Lieder von Dada ante Portas kommen sehr facettenreich und sorgfältig abgestimmt rüber. Jedes Instrument hat seinen Raum und gerade dadurch treten die Musiker als Einheit auf. „Lehrer??!! Diese Jungs sollen Lehrer sein?!“ geht es mir eins ums andere Mal durch den Kopf. Man würde sich wünschen, man hätte damals bei Lehrern wie ihnen den Unterricht besuchen können. Aber anstatt nun im Musikunterricht abzudriften, tauche ich mit ihnen ab in den Kosmos von Dada.
Immer wieder kündet Pee an, dass der nächste Song „grooven“ werde. Aber es passiert viel mehr: Das Nordportal in Baden rockt. Und zwar richtig. Die Band hat das Publikum voll in Griff. Die Hände sind oben, es wird geklatscht, die Groupies hinter mir können sich nicht erholen. Genauso wie die Jungs auf der Bühne, die sich immer mehr in einen Rausch spielen. Bei „She cries for someone else“ groovt das Publikum dann wirklich voll. Nur mitten drin, etwas neben mir, steht still ein junger Mann, schaut melancholisch in die Weite. Ob seine „Sie“ auch für jemand anderes weint? Mir wird klar, dass es Dada ante Portas schafft, mit ihrer Musik die Menschen zu bewegen. Es sind nicht einfach nur Lieder, die man sich mal so anhört.
Vielmehr steckt dahinter eine Geschichte. Und vieles sind Geschichten, mit denen sich das Publikum zu identifizieren scheint. Nach über eineinhalb Stunden und 2 Zugabeblöcken, viel Lob ans Publikum und einem intensiven Konzert macht die Band für heute Schluss. „Wie geil muss es sein, wenn ein ganzer Saal die eigenen Lieder mitsingt?!“ frage mich mich zum Schluss.
Pee gibt mir die Antwort gleich selber:„Bade, fucking Wältklass!“ – Was kann man da noch sagen ausser: Ebenso, Dada!