Black Sea Dahu am Zermatt Unplugged

Schwach ist sie noch da, die Erinnerung an das Zermatt Unplugged 2018. Damals lagen wir am einen Nachmittag im Liegestuhl und lauschten den Klängen, welche von der Bühne zu uns schwebten. Der Bandname Black Sea Dahu sagte uns damals nicht wirklich etwas…

Heute stehen wir mitten drin im Keller des Backstage Hotel Vernissage und bestaunen die vollgestopfte Bühne. Wir entdecken diverse Instrumente wie Klarinette, Querflöte, Dobro, Kontrabass, Glockenspiel und noch viel mehr. Einige Minuten später tauchen auch die Musiker*innen auf, gemütlich schlendern sie auf die Bühne und beginnen unaufgeregt ihr Konzert. Das Publikum scheint ein bisschen überfordert, einige Anwesende brauchen mehr als ein gezischtes „pscht“, bis endlich einigermassen Ruhe herrscht.

Das heutige Konzert findet zwischen ihren beiden Albumtaufen des aktuellen Album „I Am My Mother“ statt, von der angesprochenen Müdigkeit der Musiker*innen merken wir nichts. Janine orchestriert, unterstützt von ihrer Schwester Vera, durch das Konzert. Als Gast ist heute auch der Bruder Simon (wieder) dabei. Die Musik wurde den Geschwistern sozusagen in die Wiege gelegt, sie lernten nicht einfach nur Geige spielen, sondern eben auch dann Geige zu spielen wenn Lärm herrscht, was ihnen an gewissen Konzerten hilft.
Black Sea Dahu stehen für die Gegensätze und das Dazwischen. Entsprechend kann ihre Musik nicht einfach so nebenher konsumiert werden. In meinen Gedanken liege ich wieder auf dem Liegestuhl von damals und lasse ich mich ein, auf die eher schwermütigen als unbeschwerten Songs, welche heute Abend gespielt werden. Black Sea Dahu stehen auch für die konsequente Auseinandersetzung der je menschlichen Handlungen. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass die blau-gelb-rot-weissen Stoffe an der Gitarre nicht einfach so dabei sind.

Black Sea Dahu haben – zu Recht – den Anspruch gehört und wahrgenommen zu werden. Entsprechend nehmen sie sich heraus, dass das Publikum herausgefordert werden soll. Die Zugaben spielen sie komplett unverstärkt. Mit dem Ohrwurm „My Dear“ tauchen wir summend aus dem Keller auf und in den Zermatter Schneeflocken Tanz ein.

 

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