„Hoi zäme, ich be de Adrian ond das esch mini Band!“ So und mit dem Song „Meer“ beginnt nach Mitternacht das Konzert an der Badenfahrt. Die Bluesbühne kennt Adrian Stern bereits, hier hat er mit Sina und mit der Džon Mejr Tribjut Bend schon gespielt. Und aller guten Dinge sind bekanntlich drei.
„Chumm mir haued ab“, grölt der neben mir bei jedem Songbeginn. „Der ist es jetzt“, ist er überzeugt. Aber nein. Es folgen viele Songs von den ersten Alben und ein paar wenige neuere. Adrian Stern fragt sich immer noch, wen er küssen kann. Und in einem anderen Lied singt er: „Du gisch mir s Gfüül ich seig de Superman, … de Beckham, … de Tiger und de Roger“. Dass diese (ausser freilich Superman) unterdessen alle zurückgetreten sind, bemerkt er dabei selbstironisch. Das Set ist rockig. Auch die Liebeslieder, die für meinen Geschmack auf den CDs manchmal etwas zu rosazuckerwattenklebrigkitschig sind, bekommen ein rockiges Gewand.
Adrian Stern hat ein Heimspiel und agiert mit kindlicher Freude auf der Bühne. Er springt vom Schlagzeugpodest, wirbelt zwischen seinen Gitarren herum, ruft einmal „Hoi Mami!“, worauf eine Frau im Publikum freudig winkt, und zeigt seine stimmlichen Fähigkeiten von den tiefen Tönen bis zur Kopfstimme. „Jetzt tönt er wie Prince!“, kommentiert der selbst ernannte Musikkritiker neben mir. Und bekommt dann endlich, worauf er wartet: „Amerika.“ Das Lied ist ruhiger als die andern. Aber Jean-Pierre von Dachs E-Gitarrensolo am Ende verleiht auch ihm rockigen Glamour. Bei der folgenden Zugabe sagt Adrian Stern, er habe alle seine „Plektrümmer“ schon verloren – zum Glück findet er dann aber noch eins und kann eine jazzige Variante von „Lieber Lieder“ zum Besten geben. Und dann ist es auch schon zwei Uhr nachts, die letzte Gitarrensaite hört auf zu schwingen und das Konzert ist vorbei.