Die eingefahrene Verspätung der Vorbands konnten Undiscovered Soul nicht wettmachen. Im Gegenteil, mit so vielen Menschen und all deren Instrumente dauert ein Live-Check dann doch ein Weilchen. Spät, noch viel später als geplant, legt die Lokalband dann aber los.
Alle Mamis und Papis, die Onkeln mit den Tanten, viele Nachbarn, sämtliche Schulkameraden und alte Schulschätze stehen vor der Rathausbühne. Gestartet wird dann zwar mit einem technischen Problem, welches aber schnell behoben ist. Das Füsse-in-den-Bauch-stehen wird sich dennoch lohnen. Alle Bekannte der Band klatschen vom ersten Takt an mit.
Endlich sehe auch ich diesen, unter Insidern bereits bestens bekannte, Triangel, welcher gleich zu Beginn in Szene gesetzt wird. Besonders beeindruckt mich auch die Instrumentenzusammensetzung von Undiscovered Soul. Mit einem Cello unterstreichen sie ihre Musik, welche sonst mit den gewohnten Instrumenten der Rock-/Pop-Bühnen gespielt wird.
Wahnsinnig viele Leute befinden sich so früh am Samstagmorgen auf dem Rathausplatz und geniessen das Konzert. Der Wind trägt die Seifenblasen in die Höhe, eine besondere Stimmung mit den Lichtscheinwerfern wird dadurch erzeugt.
Bereits der zweite blonde Strubelkopf steht heute Abend als Sänger auf dieser Bühne. Doch der Undiscovered Soul Sänger ist nicht ein kommunikativer Typ von Natur aus. Sein Kollege an der Gitarre übernimmt vielmehr die Rampensau und ist der Entertainer der Band. Und genau dies ist es, was mir bei Undiscovered Soul noch fehlt: der Frontsänger als Entertainer. Doch die Band ist noch jung und hat noch genügend Zeit sich zu entwickeln. Die Musik gefällt mir bereits jetzt sehr gut – ich freue mich auf ein weiteres Undiscoverd Soul Konzert.
Ja, Thun hat ein paar verheissungsvolle Musiker grossgezogen.