Undiscovered Soul am Cholererock

Heiss, heisser, Undiscovered Soul. Auch wenn William White an dem Abend offizieller Headliner ist, sind neben den ganzen Bands des Festivals doch eigentlich Undiscovered Soul der wahre Hauptact.

Im Gegensatz zu mir, die tatsächlich zum ersten Mal am Cholererock dabei ist, ist es für die 6-köpfige Thuner Band bereits das 3. Mal an dem Quartierfest. Die Openair-Organisatoren haben Undiscovered Soul von Anfang an unterstützt und sind hör- und sehbar selber genau so stolz darauf, was die Band in den letzten Jahren alles erreicht hat. Da hoffen sie, dass es an diesem Abend nicht etwa das letzte Mal ist, an dem sie die Thuner noch bezahlen können,

Undiscovered Soul haben in den Monaten seit dem letzten Bericht auf swissmusicdiary.ch nicht nur unzählige eigene Shows, wie auch etwa ihr erstes grosses Headliner-Konzert im Dachstock in Bern vor über 800 Leuten, gespielt, sondern waren etwa Support Act von Kodaline in Zürich und sogar als Support Teil der letzten Lenny Kravitz-Show in der deutschen Hansestadt Hamburg. Ihr neues Album ist bald am Start. Davor läuft aber jetzt erst noch die Festivaltour.

Mit ein paar Anekdoten zu der Aufnahmezeit in LA, in die er selber einen kleinen Einblick erhalten hatte, kündet der Moderator die lokale Band an. Und Undiscovered Soul fahren an dem Abend gross auf mit neuen Gitarren, darunter eine Doppelgitarre, sowie elektrifizierender Lichtshow und Nebelmaschine. Dazu kommt eine grossartige Setlist gespickt mit aktuellen Songs ihrer LP-Trilogie („Yellow“, „Purple“ und „Green“), alten Stücken aus der Zeit des ersten Cholererock-Auftrittes und natürlich erste Einblicke ins kommende Album. Undiscovered Soul wissen das Publikum zu begeistern. Trotz später Stunde ist der Platz vor der Bühne bis hinten voll als sie mit „Rolling on / Lines in the Sand“ ihr Konzert beginnen. Bei den grossen Balladen wie „Silver Rain“ oder „My Heart“ gibt’s Gänsehaut pur. Bei „Let The Time Pass By“, „Heart in My Hand“ oder „Nothing“ wird so richtig die Bühne gerockt. Vor allem bei „Tandem“ oder „Run Baby Run“ singt das Publikum lauthals mit.

Da kommt ein pinker BH aus dem Publikum geflogen, wie sich das bei ner Rockshow eben gehört ;-). Und auch von einem kurzzeitig ausfallenden Mikrofon lassen sie sich nicht beirren und machen profi-like weiter. Die Entwicklung und Fortschritt, den sie gemacht haben, ist eindeutig zu hören und zu sehen.

Trotz der lauten, euphorischen Rufe und dem Verlangen nach mehr gibt es leider nach der einen Zugabe keine weiteren Lieder mehr. Die bewilligte Zeit für laute Musik ist bereits abgelaufen und kurz darauf werden die letzten Openair-Gäste auch nachhause geschickt. Aber mit der Undiscovered Soul Show geht ein toller Tag und ein wunderbares Openair zu Ende. Und ich trag vorsichtshalber schon mal das Nächstjährige in meiner Agenda ein, damit ich das nicht wie bisher verpasse. Ein Besuch lohnt sich allemal, ob jetzt beim Cholererock oder bei Undiscovered Soul.

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