Trummer im Molton in Winterthur

Mit den kalten Novembertagen ist es auch immer Zeit für die Molton Veranstaltungsreihe. Dieses Jahr hätte ich sie trotzdem beinahe verpasst. Gut gibt es ab und zu Musikjournalisten, die Vorabberichte verfassen.. Das Programm verspricht auch dieses Jahr wieder spannende Abende im kleinen Rahmen. Die Veranstalter laden zum fröhlichen Steckerziehen – wie sie es selbst nennen – und dem entsprechend zu Akkustik-Konzerten. Hingehen lohnt sich ganz bestimmt. Ich habe am Donnerstag also Trummer gesehen. Über den Namen bin ich schon des öfteren gestolpert. Hätte mich aber jemand in Vorfeld etwas über den Musiker gefragt… ich hätte nichts, aber grad gar nichts erzählen können! Jetzt ist mir einiges klarer.

Trummer ist also ein junger Herr aus der Region – wie kanns anders sein – Bern! Seine Lieder singt er in Mundart und die sind perfekt für kalte Novemberabende. So richtig schön melanchonlisch. Teilweise empfand ich es zwar schon fast als monoton, aber der Wiedererkennungseffekt ist so sicher vorhanden. Er selbst sagt von sich, dass er meistens traurige Songs schreibe – nur gerade die Hochzeit seines Bruders hätte ihn zu einem fröhlichen Song anregen können… Aber erwartet da bitte nicht zu viel in der Richtung. Seinem Stil bleibt er nämlich treu.

Sein Programm reichert er mit einigen englischen Songs von früheren CDs an. Und bei der Zugabe der Zugabe weiss dann endlich auch ich, woher ich den Namen Trummer kenne…. Ja, da war mal so ein Song im Radio.. Aber wie hiess jetzt das? anytime? anywhere?.. ah, ja, so hiess es: anything but straight!

Während dem Konzert musste ich immer wieder den Schlagzeuger beobachten. Da flogen richtiggehend die Fetzen – oder besser gesagt Teile seiner Sticks! Er legte sich so richtig ins Zeug, dass es nicht nur als Zuhörer, sondern eben auch als Zuschauerin richtig Spass machte.

Obwohl leider nur wenige den Weg ins Theater am Gleis fanden und das Konzert mit einiger Verzögerung begann war es mal wieder ein schön gemütlicher Abend.

Wer also gerne einen Abend lang geniesst – und trotz melancholischer Musik nicht gerade in Tränen ausbricht – dem kann man Trummer durchaus empfehlen!

Ein Zitat aus einer Mail, die ich später erhielt. Das möchte ich euch nicht vorenthalten:
«ich hab mich ca 3 songs lang gefragt, wie lang es noch dauert, bis der stick sich endgültig in seine einzelteile zerfleddert aufgelöst haben wird. den nächsten hat muso fallenlassen und als ob der stick das schicksal seines artgenossen beobachtet hätte, wollte der verzweifelt unter die base drum rollen, war aber zu langsam… ich hab tränen gelacht.» Merci Julia!

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