Troubas Kater in der Schüür in Luzern

Der heutige Konzertabend beginnt geheimnisvoll. Erst später verstehen wir, dass diese Töne Morsezeichen waren. Um die Botschaft wirklich zu verstehen, brauche ich wohl noch ein paar Konzertbesuche.
Troubas Kater gastieren mit dem vierten Album zum vierten Mal in der Schüür. Damals beim ersten Konzert war diese nur schlecht besucht – heute Abend ist sie zwar nicht ausverkauft, aber wohl kurz davor. Und nicht nur das Luzerner Publikum hat sich Verstärkung geholt, auch QC, der Frontmann der Band, wirkt stärker. Während ich ihn damals als unscheinbaren Mann beschrieben habe, strahlt er heute Abend eine viel aktivere Präsenz aus. Ob dies an den Senfkörnern liegt, welche sich als Marketing-Gag in der CD-Hülle befinden?

Gewiss, Troubas Kater bleiben sich – mindestens instrumental – treu. Der Bläsersatz, insbesondere das Sousaphon, legen den Boden. Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug und diverse Kleininstrumente wie Xylophon und Vibra Slap setzen im richtigen Moment die bewussten Akzente. Die meisten Texte auf dem aktuellen Album entstanden während der Corona-Pandemie, entsprechend hat sich eine gewisse Endzeitstimmung eingeschlichen. Doch keine Angst, Troubas Kater sind nicht in der Weltuntergang-Stimmung steckengeblieben – im Gegenteil: Selbst zum Sprung ansetzend auf dem Turm in „Granada“ ist sie da: Die Erkenntnis, dass wir ganz alleine für den Kaviar und das Karma in unserem Leben verantwortlich sind und es oft die kleinen, gegenseitigen Schritte sind.

Troubas Kater sind vor allem auch die Band, bei denen das Publikum das eine entscheidende Tetris-Stück setzen muss, welches dann eben zum Sieg führt. Die Textzeile „I läbe erscht richtig wenn i di bechume“ aus dem Song „Bi ni so“ bringt dies sehr genau auf den Punkt.

Und ja: Die Liebe und die Sexualität, allgemein Beziehungen und das Leben sowieso bilden die Grundlage für all die Texte, welche als Lieder unsere Beine zum Tanzen bringen. Troubas Kater bieten jedoch noch mehr. Karma & Kaviar ist auch ein Geschichten-Buch. Und ich werde sie mir nun zu Gemüte führen, die Lieder und die weiteren Geschichten – im Wissen, dass sie bald da sein wird, die einzelne Songzeile, welche sich in meinem Kopf einnistet.

Konzertbericht teilen via:
Facebook
WhatsApp
E-Mail