Trauffer im Fjord/Nordportal in Baden

Mit pünktlicher Verspätung stürmt Trauffer durch das Fjord, begrüsst ein paar Gäste mit Handschlag und meint dann gleich „Sorry kei Ziit“. Worauf er die Frage „Blibt echt das genauso, wenn du mol alt und grau und nümm so wunderschön bisch?“ in die Runde wirft. Der Frontmann, übrigens mit dem gleichen Tenue wie kürzlich bei Minusgraden auf der Höhenmatte in Interlaken, gibt erwartungsgemäss vom ersten Ton weg Vollgas.

Auf der Fjordbühne drängen sich sieben Musiker, was offensichtlich eine logistische Herausforderung darstellt. Der Gitarrist darf sich kaum drehen, sonst hat der Bassist den Gitarrenhals im Gesicht, die Backgroundsängerin klebt irgendwo am Vorhang hinten, der Akkordeonist steht schon mal quer, dass er den Balg auch zünftig ausziehen kann und der Bassist teilt sich mit dem Schlagzeug ein Eckchen. Und weil es so eng ist, muss alles raus, da kommt an diesem Abend einiges Geschwätze zusammen, was den Konzertabend in eine Comedy-Nacht verwandelt.

Das Mundwerk von Trauffer ist heute geölt, da den Text verdreht, dort etwas spontan umgetextet, zum Glück gibt’s da noch Backgroundsängerin Monika Schär, welche dem Frontsänger natürlich gerne zur Seite steht. Die beiden tanzen auch zusammen im Regen und bringen dabei beste Schauspielerei auf die Bühne.

Während Trauffer’s Kuhhandel rennt Akkordeonist Adamo Häller auf die Toilette. Als er dann erst beim übernächsten Song zum Jodelchörli unbedingt wieder gebraucht wird, geht die Suchaktion los. Kein Problem für Trauffer, er bestellt in der Zwischenzeit nochmals ein Glas Rotwein.

Und das Publikum im gemütlichen Fjord? Für die Badener ist keine Hürde zu hoch. „Sexy und Riich“ sind sie schon, mit dem welschen „Meitschi vo Château d’Oex“ kommen sie auch bestens zurecht und plötzlich wird das Fjord zum Hallenstadion und alle wollen ins „Himmelbett“. Marc freut es so sehr, dass er mit seiner Sprungkraft gleich die halbe Bühne zerlegt und Gitarrist Frank Niklaus wohl den nächsten Zahnarztbesuch mit der heutigen Gage berappen muss.

„I wott wieder hei“ und der Mutige von der Bühne wirft sich in die Hände der Mutigen vom Publikum. Stagediving funktioniert auch im Fjord. Und es haben alle Lampen überlebt. Hier geht’s zum Stagedive-Video!

Was für ein ereignisreicher Abend mit viel Witz und Charme. Wir haben uns prächtig amüsiert.

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