Trauffer am Tannefuer in Hünibach

Wenn „Alpentainer“ Marc mit seiner Band die Trauffer-Show und das Nr. 1-Album praktisch auf meiner Türmatte präsentiert, ist das definitiv nicht zu verpassen. Extra für die „Tannefuer“ und die Jungbürgerfeier sind sie angereist. Und obwohl einige im Dorf schon seit 6 Uhr morgens am Feiern waren, war die Party bei der Jugend der Umgebung definitiv noch nicht zu ende.

Gemütliche radelte ich ziemlich übermüdet eine Stunde vor Konzertbeginn zum Veranstaltungsort. Als Trauffer um 22.30 Uhr die Bühne stürmten, herrschte ne Art Bar- und Pubfest-Stimmung in der Turnhalle Hünibach. Und ich war wieder topfit. „…Mal luege wie lang die Hütte hüt no steit…“ sangen sie und erst hielt sich das gemischte Publikum noch etwas zurück. Spätenstens aber bei „Müeh mit de Chüeh“ fingen alle von allein an zu schunkeln und mitsingen. „Fast wie im Musikantenstadel“ und damit haben Trauffer offensichtlich den Nerv der Zuschauer getroffen. Schnell brachten sie „Füdle zum Tanze und d‘Meitschi zum Bounce“ – egal ob die gerade aus Australien zurückgekehrt oder extra aus Rostock angereist waren. Auch die ältere Generation streckte die Arme in die Luft und hüfte mit. Ins „Zumba“ will der Brienzer Sänger wohl trotz allem immer noch nicht, aber ist nach wie vor fasziniert ab den Reaktionen auf seine Textzeilen. „So fühlt sich Luca Hänni jeden Tag“, grinste er und meinte aber, dass der Zalando-Schrei bei den Männern doch eher wie nach einem Tor des FC Thuns klinge.

Mit sommerlichen Melodien und Raegge-Einflüssen wurde das Publikum zum Limbo-Tanzen an der „Takatiki Bar‘ aufgefordert. Dem sahen viele eher skeptisch entgegen, aber die beiden, die sich schliesslich auf die Bühne trauten, setzten sich ordentlich in Szene. „Uschi?“, da frage er bei dem Namen besser nicht weiter nach, meinte Marc und der Limbotänzer reihte sich mit aufblasbarer Gitarre gleich mit in die Mini-Choreografie der Band ein. Und wie länger die Show dauerte, desto kommunikationsfreudiger wurde vor allem ein Teil des jüngeren Publikums. Zwischenrufe, Gejohle und Gejodel waren aus allen Ecken wahrzunehmen. Natürlich durften Airbäg-Klassiker  wie „Weschtschwiz“ mit ‚Hugi’s‘ Gitarrensolo nicht fehlen, bevor der „Brienzersee“ – es falle ihm zwar schon schwer, aber extra für uns – zum Thunersee wurde.  Marc und Schlagzeuger Christian lieferten sich ein Drum-Duell und während es in der ganzen Halle zappelte, hüpfte und „alpenmuhvte“ gingen kleine Patzer immer schnell unter und vergessen. Mit viel Pop und Rock, etwas Rock’n’Roll vermischt mit Schlager, Raggea und orientalischen Klängen gabs auch an dem Abend wieder viel zu lachen und ausreichende Unterhaltung.

Zum Abschluss der rund zweistündigen Show gabs nochmals eine Jodellektion mit dem „Brienzer Buurli“ und Sängerin Moni. Es hat definitiv sehr viel Spass gemacht und wir haben uns wieder toll unterhalten.

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