The Gardener & The Tree in der Schüür in Luzern

Die Bühne erscheint im düsteren Licht. Auf einem kleinen Fernseher läuft ein Intro und aus dem Off erklingt die unverwechselbare, leicht kratzige Stimme von Manuel Felder, dem Schaffhauser mit Heimatort Entlebuch.

Ich stehe hinter dem Mischpult in der ausverkauften Schüür und ertappe mich dabei, wie ich mir wünsche, ohne all die anderen 699 anwesenden Menschen ganz vorne zu sein. Am liebsten eingekuschelt auf einem Sofa, welches perfekt zwischen die Ständerlampen auf der Bühne passen würde. The Gardener & The Tree treten seit 2013 auf, mittlerweile jedoch – ausser dem Frontmann – in komplett anderer Besetzung als damals. Der eine ist ausgestiegen, um zu surfen, der andere, um als Cranio-Sacral-Therapeut zu arbeiten. Seit gut einem Jahr wird der instrumentale Boden von diesen Männern gelegt: Philippe „Pete“ Jüttner, Benjamin Lupini, Vincenzo Restuccio und Oliver Meier.


Erst vor ein paar Woche haben die fünf die erste Single der neuen EP veröffentlicht. Can’t get my head around you kannst du dir schon digital anhören, einige weitere Lieder spielen sie heute Abend ebenso – offiziell veröffentlicht werden sie aber erst später. Dies gemäss Manuel Felder, weil es von ihrem Label Universalmusic so gewünscht wurde und heutzutage eben gemacht werden muss. Für Universalmusic hat er heute Abend nicht wirklich nette Worte übrig, was wohl an deren laufendem (öffentlichen) Streit mit der Social-Media-Plattform TikTok liegt. Vielleicht auch genau darum steht mit Fuck it ein weiterer erst erscheinender Song auf der Setlist…

Zum Glück kehrt die Energie zurück mit den bekannten Rhythmen, verstärkt durch Trommelschläge in Wild Horses, Meantime Lover sowie natürlich Rebel of the night stimmen uns The Gardener & The Tree perfekt auf die kommenden Luzerner Fasnachtstage ein. Und als Manuel Felder für das Lied Club II sogar noch ein Schweizerörgeli auspackt, versinke ich in Gedanken noch tiefer in meinem imaginären Sofa, um bei den Trommelschlägen von Prison Doors die Schüürtüre zu öffnen und durch den strömenden Regen nach Hause zu fahren.

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