Sophie Hunger am Zermatt Unplugged

Das Zermatt Unplugged ist bekannt dafür, dass sie die Musik an aussergewöhnlichen Orten spielen lassen, sei dies mitten auf der Skipiste oder so wie im «Alex» in der Tennishalle des Hotel. Der Raum wurde mit viel Liebe zu einem Konzertraum umgestaltet und am heutigen Abend von Sophie Hunger eröffnet.

Dünn sind sie gesät, die Konzerte, welche die  Schweizerin Sophie Hunger in ihrem Heimatland spielt, der heutige Abend soll darum Besonders sein. Die Künstlerin hat die Einladung genutzt, den Synthesizer zu Hause gelassen, dafür Alexis Anérilles mit dem Flügel und Simon Gerber mit dem Kontrabass mitgenommen. Weiter hat sie Mario Hänni am Schlagzeug und die Cellistin Kristina Koropecki dabei. Zu fünft nehmen sie uns heute Abend mit auf eine Reise durch das musikalische Schaffen von Sophie Hunger. Da gibt es einiges über blutige Messer, schwermütige Stunden und Ängste die ohne Freunde gar keine Ängste wären zu erzählen. Wer Sophie Hunger hört, sollte sich Sophie Hunger auch ansehen, die Melodien und die Texte scheinen direkt aus ihrem Innern zu kommen. Oft schmiegt sie sich an die Gitarre, streichelt sich über die rot lackierten Fingernägel und lässt ihren Blick in die Ferne schweifen. Dass sie nicht einmal in das Publikum schaut, könnte als arrogant bezeichnet werden. 

Für den Song «rote Beeten mit Arsen» setzt sich Sophie Hunger an den Flügel und nimmt uns mit auf eine morbide Reise zur unendlichen Treue. So vorbereitet lassen wir uns ein auf «Halluzinationen» und später auf «Silver Lane». Wie ich ihr so zusehe und zuhöre, bin ich versucht im Kopf Wortspiele zu spielen, beispielsweise vom treiben lassen zum eintreiben: Sophie Hunger lädt uns ein, dass wir uns von ihrer Musik treiben lassen. Sie treibt sich und uns ein, bis der Song «Trainpeople» im Schweigen endet. Ein Schweigen, welches nur unterbrochen wird, da es Menschen gibt, welche ihre Zufriedenheit über den Auftritt mit Lauten kund tun müssen.

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