Das lange Warten hat ein Ende. Nach zwei Jahren Pause ist es endlich wieder soweit! Sina geht mit ihrer Band auf Clubtour. Gerade mal seit zwei Wochen ist ihre CD „in Wolke fischä“ auf dem Markt. Unzählige Male habe ich sie auf dem Weg zur Arbeit gehört und freue mich, dass ich mich zu den glücklichen zählen darf, welche den Tourstart live miterleben können.
Als wir im Scala ankommen, stehen die meisten Leute noch an der Bar. Einige haben die wenigen Sitzgelegenheiten im Konzertsaal ergattert. An den Wänden entlang stehen Leute und warten darauf, dass es endlich losgeht.
Kurz vor 20 Uhr zieht es die Zuschauer vor die Bühne, sogar ohne Aufforderung bis an den Bühnenrand. Nach kurzer Zeit betreten Sina und Pele Loriano (Guitars und Gesang) die Bühne. Mit einem „Grüezi“ begrüsst Sina die anwesenden und schon kann es losgehen. Noch etwas verhalten schaut das Publikum auf die Bühne und mag sich noch nicht so recht bewegen.
Nach dem ersten Lied kommt dann auch der Rest der Band auf die Bühne: Michael Chylewski (Bass), Orlando Ribar (Drums) und neu dabei Lukas Schwengeler (Guitar und Gesang). Sina weisst darauf hin, dass die neue CD nicht „Fische versänke“ heisst, sondern „in Wolkä fische“. Der grösste Teil des Publikums versteht den Wink zu Züri West und das Eis scheint gebrochen!
Und schon geht es weiter mit „Wänn nit jetz wänn dä“ . Das Publikum scheint lockerer zu werden und auch die Band hat ihren Spass. Man spürt richtig, wie gross der Zusammenhalt innerhalb der Band ist. Wenn Sina nicht gesagt hätte, dass Lukas neu dabei ist, ich bin der Überzeugung, niemand hätte es gemerkt. Nach einigen Liedern erklärt Sina, dass sie und die Band eine Woche hier im Scala geprobt, gegessen, getrunken und fast gelebt hätten. Es habe sich so ergeben, dass sie während den Proben immer wieder zusammen im Kreis gesessen und über die Songs und die Performance diskutiert hätten. Es könne also durchaus vorkommen, dass sie das auch vor Publikum machen werden. Wer etwas zu sagen habe, könne mitmachen, aber nur Positives und die Anderen können der Band ein Bier bringen. Nach mehrmaligem Aufruf zum Bier, findet sich dann tatsächlich ein edler Spender, welcher 6 Bier bringt. Das mit dem Kreis sitzen haben sie aber dann während den zwei Stunden des Konzertes nicht gemacht. Bis zur Pause sind vor allem Songs von der neusten CD von Sina zu hören.
Nach der Pause finden dann vor allem wieder ältere Lieder ihren Platz im Programm! Natürlich, wie von Sina gewohnt, völlig neu! „7 Minütä“ wurde richtig rockig, bei „Sowieso“ dürfen ALLE Musiker wieder mal singen, auch Däheimu“ „im Weschtu“ und „Vorstadtland“ von der „Alltag-CD“ durften nicht fehlen.
Nach dem letzten Lied wurden Sina und ihre Musiker wieder auf die Bühne geklatscht! So schnell wurden sie nicht gehen gelassen. Und was darf niemals in einem Sina-Konzertprogramm fehlen? Natürlich der „Sohn vom Pfarrär“! Und wie immer, mit einer Vor-Geschichte, so das nur der geübte Sina-Hörer schon am Anfang merkt, dass am Ende dieses Lied angestimmt wird. Ich weiss nicht, wie viele Versionen es von diesem Song schon gibt und jede ist komplett anders! Vor allem beim zweiten Set und den Zugaben kam das Scala Publikum richtig aus sich raus. Die Leute hüpften, sangen mit, Feuerzeuge wurden ausgepackt und mit dem Liebsten gekuschelt!
Mein Fazit ist: Das Warten hat sich eindeutig gelohnt!! Das neue Programm entspricht genau meinen Vorstellungen, Sina zeigt ihre Facettenhaftigkeit, bringt ihre sehr vielfältige Stimme zum Einsatz. Nicht zu vergessen sind die wunderbaren Musiker, welche sie auch auf dieser Tour dabei hat. Mit Pele Loriano hat sie einen ausgezeichneten Gitarristen, Keyboarder und Sänger, Michael Chylewski spielt den Bass wie kein Anderer und beherrscht überdies noch den Kontrabass. Orlando Ribar, schon seit 13 Jahren an der Seite von Sina, ist als Schlagzeuger nicht mehr aus ihrer Band wegzudenken! Und dann der „Neuling“ Lukas Schwengeler: Er wirkt sehr sicher auf der Bühne, zeigt sein Können in diversen Solis und seine Stimme passt wunderbar zu der von Pele und Sina.
Ich kann jedem nur empfehlen, ein Konzert dieser Tour zu besuchen, auch wenn sich im Laufe der Auftritte sicher noch das eine oder andere ändern wird in der Songabfolge.