Blätter werden gebüschelt, Saiten werden gezupft… Irgendwann wird die Saal Musik ausgeschaltet und das Intro aktiviert. Der Lichtmann lässt die Lampen blitzschnell tanzen und Sandee greift zum Mikrofon. Was gibt es schöneres, als an einem warmen Sommerabend in einem dunklen Konzertsaal zu rocken und dabei die Temperatur zum kochen zu bringen?
Irgendwo im Aargau gibt es ein Dorf namens Boswil, in diesem Ort gibt es das Chill Out, in diesem Chill Out trifft sich am Samstagabend das Dorf. Entsprechend will sich niemand aus dem Publikum exponieren. Sandee hat schwer zu kämpfen, selten bekommt sie wirklich eine Antwort auf ihr Kommunikationsangebot.
Mir ist es egal, um so mehr geniesse ich die musikalische Kommunikation auf der Bühne; faszinierend wie Sandee’s Stimme zusammen mit Ürsu’s Chacon , durch irgendwelche skurillen Klänge eine Art Battle bestreitet.
Sandee spielt sich durch ihre vier Alben, welche von der Liebe, dem Leben und dem Abschiednehmen handeln. Kalt läuft es mir den Rücken runter, als sie den Song „blib da“ in Erinnerung an Steve spielt. Bei „flüge“ sind eigentlich die Verliebten gefragt, diese geniessen das Gefühl lieber für sich alleine und möchten uns ihren Zustand nicht mitteilen.
Rauchpause sei dank, können wir ein bisschen frische Luft schnappen und uns draussen abkühlen, bevor es ruhiger weitergeht. Sitzend, ohne Schuhe sowie ohne Schlagzeug macht sich Sandee mit ihrer Band auf die Suche nach dem Groove. Ich persönlich finde diesen Konzertabschnitt zu ruhig und freue mich, als sich Ürsu wieder an das Schlagzeug setzt und weiter gerockt wird.
Gegen Ende vom Konzert tauchen dann nochmals ein paar Einheimische auf, einer geniesst bald die totale Aufmerksamkeit… Schade, war dieser kommunikative junge Mann nicht schon während dem ganzen Konzert im Chill Out, er hätte die Berührungsängste durchbrochen und das Konzert zu einem Erlebnis der besonderen Art gemacht…