Ritschi in der Schüür in Luzern

Der Vorverkauf für das heutige Ritschi-Konzert lief harzig. Ritschi liess sich davon nicht stressen und verzichtete bewusst darauf, Tickets zu verschenken, um die Schüür zu füllen. Gemäss ihm soll es Musiker*innen geben, die dies tun. Was ja aber total unfair sei denen gegenüber, welche ein Ticket gekauft haben. Und wer weiss: Wenn sich dieses Verschenken durchsetzt, dann kauft der Durchschnitt-Mensch bald gar keine Konzerttickets mehr, ganz im Sinne von: Wieso kaufen, wenn sie verschenkt werden?

Ritschi ist erkältet, was dazu führt, dass er nicht ganz so viel Luft zur Verfügung hat, wie er normalerweise braucht. Der Stimmung schadet dies nicht. Im Gegenteil, ab dem zweiten Song klatschen, tanzen und singen die Anwesenden und werden somit zum Teil dieses Konzertes. Ritschi kennen wir ja eigentlich als Frontmann von Plüsch. Wohl öppen im Jahr 2008 hat er sich entschieden, auch als Ritschi Musik zu machen, ganz im Sinne von Probier mi doch mal us.
Heute Abend präsentiert er uns Songs von mittlerweile fünf Alben und als Zugabe den Plüsch Klassiker Heimweh. Wie im Titel des aktuellen Albums Irgendöppis isch immer versprochen, nimmt er uns mit in die grösseren und kleineren Geschichten, welche das Leben mit sich bringt. Auch heute Abend gibt es einige dieser Irgendöppis-isch-immer-Momente. Beim einen Song vergisst Ritschi den Zwischentext, bei Ghöret dir das o versucht der Schlagzeuger Ritschi beim Text zu helfen, leider erfolglos – jänu, geniessen wir den Song halt instrumental (und später via Spotify).
Obwohl er selbst seit Jugendzeit in einer Beziehung lebt, besingt Ritschi immer wieder das Ende von eben solchen und, noch tragischer, von Enttäuschungen und Verletzungen. Heute Abend erfahren wir, dass die Frauen in diesen Liedern nur imaginär bestehen. Denn endlich hat er es getan und seiner Frau einen Song gewidmet: Rote Fade besingt diese grosse Liebe.

Wie fest sein Herz für die andere grosse Liebe – das Musikmachen und besonders das Konzertspielen – schlägt, durften wir heute Abend miterleben. Stets in Bewegung und mit vollem Körpereinsatz konnten wir abtauchen und für ein Konzert lang den Alltag vergessen.



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