Rickenbacher in der Baronessa in Lenzburg

Nur schon der Weg zur Baronessa ist ein Abenteuer. Beinahe hätte ich den Zug nach Hause der Suche nach der Baronessa vorgezogen. Aber zum Glück werde ich in dem  Moment vom Taxi „äschti“ abgeholt. Ich hätte die Baronessa nie gefunden…

Aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt. Die Baronessa versprüht „Wohnzimmeratmosphäre“ ohne enorm intim zu wirken. Man fühlt sich wohl und kommt sofort mit anderen in’s Gespräch.

Für mich ist natürlich Rickenbacher der Grund, mich an diesem Abend auf den Weg zu machen. Viel zu lange ist es seit dem letzten Konzert her. Diesmal lädt er zum „unplugged“-Konzert. Ich staune, als ich die Instrumente aller 5 Musiker entdecke. Bis anhin verband ich unplugged meist mit einer verkleinerten Formation. Nicht so Nori. Für ihn bedeutet das Neuinterpretation seiner bekannten Songs. Entsprechend war es auch für uns alte „Rickenbacher-Konzert-Gänger“ immer wieder ein neues hinhören. Das Ganze kommt mit vielen funkigen und jazzigen Elementen daher – bleibt aber in der Instrumentierung gleich. Das heisst Nori an der Gitarre und am Gesang, Chris an der Gitarre, Raffi am Schlagzeug und Gesang, Andi am Bass und Gesang und Stefan an den Tasten. Das Set besteht vorwiegend aus Songs der ersten Cd, aber auch neuen wie „we don’t need you“ oder „respect“. Bei „i believe“   habe ich zum ersten Mal den Text wirklich verstanden – wow– und „what woman want“ ist heute für äschti, aber ich glaube das weiss auch sie nicht… Oder doch? Dazwischen lässt es sich die Rickenbacher Family aber nicht nehmen auch einige Songs ihrer Lieblingsmusiker zu covern. Dass das Publikum die Musiker zu zwei Zugaben auf die Bühne holt, spricht für sich.

Die unpluggedversionen der Songs sind genau das Richtige für’s Geniessen im Wohnzimmer. Dass sich dieses „geniessen“ unterschiedlich äussert, merkt man dem Publikum an. Die einen Tanzen, die anderen sitzen gemütlich an den Tischen, die dritten stehen an der Bar und trotzdem gehört die Aufmerksamkeit der Musik.

Die angekündigte lockere Atmosphäre  hält mit fortschreitender Zeit wirklich auf der Bühne Einzug. Andi hat wunderbar sphärische – vom Piano untermalte – Ansagen bereit und Raffi stehts irgendwelche Sprüche. Da kommt es auch vor, dass sie entscheiden, dass es nun mal Zeit für ein Solo von Nori ist. Damit hat dieser nicht gerechnet, beglückt uns dann aber mit einem köstlichen Jodel.

Solche Dinge machen ein Konzert unvergesslich und genau das geniesse ich hier.

Mit share my dreams schickt er uns schlussendlich wieder in unsere eigenen vier Wände. Nur Alien hat noch gefehlt um das Erlebnis perfekt zu machen.

Rickenbacher-Konzerte sind noch immer geprägt von guter, eingängiger Musik und einem charmanten Frontmann. Meine Motivation für ein Konzertbesuch war nach der zweiten Cd etwas getrübt. Aber dieses Konzert hat einmal mehr bewiesen – Rickenbacher ist und bleibt ein Liveact.

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