Rickenbacher im alten Kino in Brunnen

Schon vor bald zwei Jahren wurden die Leute nach Brunnen gerufen – und bereits da kamen sie in Scharen. Auch dieses Jahr konnte das schlechte Wetter diesem Vorhaben nichts anhaben. Bei Türöffnung wurde der Saal richtiggehend gestürmt, und nach kurzer Zeit war kein Durchkommen mehr.

Als Support hat sich Rickenbacher „the Flares“ aus Einsiedeln ausgesucht. Auch ihr Album soll bald erscheinen. Und ich glaube, diesen Namen darf man sich merken. Sie haben ihre Sache jedenfalls sehr gut gemacht und einen flotten Start in den Abend hingelegt. Locker, als würden sie nichts anderes machen.. Ich bin gespannt…

Danach gehörte die Bühne der „Rickenbacher-Family“, wie Nori seine Band gerne nennt. Optisch fielen mal die Frisur auf – und diefehlenden Frauen. Waren auf der letzten Tour noch Caro und Linda als Backing-Vocals dabei, setzen sie diesmal ganz auf ihre Männerstimmen. Aber sonst ist es – personalmässig – beim „alten“ geblieben. Also ein schönes Wiedersehen nach langer Bühnenabstinenz. Das Programm begann erstaunlicher Weise mit vielen Songs der letzten Platte. Mag aber auch sein, dass dies so wirkte, sind auf der neuen Platte doch auch Songs zu finden, die sie bereits auf der letzten Tour live spielten.
Alte und neue Songs ergaben trotzdem eine Einheit. Nori hat sich nicht neu erfunden, sondern dort weiter gemacht, wo das letzte mal der Platz auf der CD zu Ende war.
Für mich war „Sex uf Wulche 7“ sehr gewöhnungsbedürftig. Mundart wo man sich Englisch gewöhnt ist, und ein beat, den man eher bei Phenomden einordnen würde als bei Rickenbacher. Da dürfen sich die Geister scheiden.

Zum offiziellen Akt der Taufe wurden dann alle Beteiligten auf der Bühne versammelt. Das hiess: die aktuelle Band plus Caro und Linda. Dazu gesellte sich Judith Wernli, welche für dieses Album als Gotti fungieren durfte. Den Champagner zu öffnen überliess sie dann aber doch lieber Caro.

Danach ging es mit feinen Tönen im „unplugged“ Stil weiter. Spannend. Das heisst wohl, dass wir uns auch auf dieser Tour wieder auf beides freuen dürfen. Grosse Bühnen, die gerockt werden, und kleine feine Konzerte… Wer Nori schon etwas kennt, der weiss auch, dass er in anderen Formationen jeweils an den Drums anzutreffen ist. Deshalb erstaunte es kaum, dass in der Ecke auch seines bereit stand, um Rafi Konkurrenz zu machen. Das hat er sich verkniffen, dafür haben sie sich ein Battle geliefert, das vom Publikum richtig genossen und gefeiert wurde. Da merkte man einmal mehr die Freude an der Musik.

Dass Nori von seinem schlechten Monitoring Sound gestört war, liess sich nur selten erahnen – um so flotter, dass er dies dem Publikum mitteilte und stimmigeren Gesang versprach für ein nächstes Konzert. Trotzdem liess er es sich nicht nehmen Zugabe um Zugabe zu spielen. Und auch die Entdeckung der „screaming“-Ecke schien ihn nochmals zu Höchstleistungen zu motivieren.

Wir durften ein energiegeladenes Konzert geniessen und ich freue mich schon auf die folgenden Konzerte in diesem Sommer. Ich bin mir sicher, ich bin nicht die einzige! Rock on Rickenbacher-Family!

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