Riana im Garten der Schüür in Luzern

Lange ist es her, dass ich an einem Konzert Lärm machte um eine Zugabe zu bekommen. Die nachfolgenden  Zeilen haben mich dazu motiviert: «Jo i gang geen fot, chom all wiede hee – wöll mi vefolgt, jo mi vefolgt da cheibe Heweh». Gerne erzähle ich dir wieso.

Seit Frühling 2020 findet Corona statt. Konzerte und unbeschwerte Begegnungen finden hingegen wenig(er) statt. Da war es eine Wohltat, vor ein paar Wochen nach Zermatt zu reisen und da den Konzerten der Musiker*innen zu lauschen, welche zur Mountain Academy eingeladen wurden. Riana, eine junge Künstlerin aus Appenzell hat mich sofort in den Bann gezogen. Das von ihr besungene Heimweh – gerichtet auf Appenzell – hat mich daran erinnert, dass Heimat ein Gefühl ist und ich eben genau die Gefühle, welche sich an Konzerten einstellen (können) unheimlich fest vermisse. So passt es perfekt, dass Riana von der Schüür in deren Garten eingeladen wurde. Punkt 20 Uhr ist es soweit, Riana setzt sich an das Keyboard und zieht uns mit ihrer klaren und kräftigen Stimme in den Bann. Zu unserer Freude spielte das Wetter mit und lässt – mindestens für diesen einen Abend – den Sommer stattfinden.
Eindrücklich zu beobachten, wie die anwesenden Menschen ruhig(er) werden und Riana zuhören. Riana begleitet sich währenddessen am Keyboard oder an der Gitarre und berichtet uns zwischen den Songs, dass sie nicht mehr nur englische Lieder schreibt, sondern sich nun auch traut im Appenzeller Dialekt zu singen. Mit 16 hat sie den Song «Heart of Gold» geschrieben, gerichtet an einen liebenswürdigen Menschen, verbunden mit der Hoffnung, dass alles Gute der Menschen gezeigt und eben aus diesen rauskommen soll. Der Song befindet sich auf der im Januar 2021 erschienenen EP. Motiviert zur Aufnahme ihrer Lieder wurde sie durch den 1. Platz am BandxOst 2018. Der Preis bescherte ihr einige Konzert- und Interview-Auftritte UND die Erkenntnis, dass sie bei sich und ihrer Musik bleiben will. Sie so Musik machen will, wie es für sie stimmt und sie sich nicht verbiegen will.
Erfüllt von ihrer Stimme, gestärkt von ihrer Bodenständigkeit setze ich mich auf das Velo und geniesse ich den warmen Sommerabend, im Wissen, dass sie wieder kommt, die Zeit der unbeschwerten Momente und lauschigen Konzerte.
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