Es ist, wie es so ist am Bluesfestival Baden: Alle scheinen sich irgendwie zu kennen und vor dem Konzert wird munter gegrüsst und gewunken. Die Scheinwerfer über der Open-Air-Bühne mitten in der Stadt proben im noch hellen Abendlicht ihren Einsatz. Und dann kommt die Band auf die Bühne.
Nach drei ruhigeren Songs zu Beginn soll das Publikum dann zum ersten Mal mitsingen. Riana wechselt von der Gitarre ans Keyboard (an dem ein regenbogenfarbener Love-is-Love-Sticker klebt, passend zum regenbogenfarbenen Band an Sabina Brunners Gitarre). Zwischen Gitarrensolo von Sabina Brunner und Basslines von Marius Meier belegt Schlagzeuger Nici Struchen, ein Einheimischer in Baden, sein Instrument mit verschiedenen Aufsätzen, wechselt immer mal wieder die Schlägel. Mit den verschiedenen Songs auf Englisch und Schweizerdeutsch, mal ruhig und berührend und dann wieder tanzbar, ergibt sich ein abwechslungsreiches Set. Ihre Lieder handeln von Familie, lauten Stimmen im Kopf und ausserhalb, vom Daheimsein. Ganz alleine auf der Bühne spielt Riana ihren ersten selbst geschriebenen Song Heart of Gold, der davon handelt, dass man sich nicht an Äusserlichkeiten messen lassen soll.
„Jo scheisse, mir machid ger ke Blues“, habe sie bei der Einladung ans Bluesfestival Baden gedacht, sagt Riana. Sie habe aber lange Jazz gesungen und versuche, das etwas ins Bluesige umzumünzen. Dem Publikum gefällt’s, es verlangt eine Zugabe. Es ist nochmals ein Solo von Riana am Piano, ihr erster appenzellerdeutscher Song Heweh. Es dunkelt langsam ein, die Scheinwerfer kommen etwas mehr zur Geltung. Und so endet das Konzert mit einem leuchtenden Song im strahlenden Licht.