Lea Lu ist eine zierliche junge Frau. Und ihre Songs im Radio haben mich fast dazu genötigt eines ihrer Konzerte zu sehen. Heute ist es also so weit. Kaum sind die Musiker und Musikerinnen im Raum wird es totenstill… Für mich erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber es scheint als würden alle anderen genau wissen, worauf sie sich an diesem Abend einlassen.
Lea Lu beginnt ruhig, ihre Songs sind fein, fast schon zerbrechlich und trotzdem ist ihre Stimme klar und rein. Dass ihre Melodien immer wieder ungeahnte Wendungen nehmen machen mir das Zuhören zu einem Genuss. Die zwei Backingvocals haben es genauso drauf. Auch ihre Stimmen fein und klar, immer eine Unterstützung für Lea und nie Konkurrenz. Was die drei da miteinander boten, das hätte eine Heidi Happy „selbst gemacht“. Aber so imponiert es viel mehr!
Zu den drei Damen gehören aber auch noch drei Herren. Eine Kontrabassgitarre – wirklich, einmal Bass, einmal Gitarre *staun* – einmal Percussion mit Glöckchen, Cajon und anderen Specials, und ein Vibrafon. Dass man dieses wie ein Xylophon spielen kann, das weiss ich ja, aber dass man mit Geigenbogen die Töne zum Schwingen bringt, das weiss ich seit diesem Moment. Lea spielt die Gitarre dazu. Zu Lea‘s Songs lässt sich wunderbar schwelgen, von Sommertagen und anderen schönen Momenten. Aber auch mal von mühsamen Begegnungen mit Männern..
Dazu beobachte ich die Musiker, die scheinbar die Ruhe der Musik genauso geniessen wie das Publikum. Und trotzdem sind sie konzentriert bei der Sache. Es macht Spass.. Natürlich gibt es auch Songs wie Hawaii zu welchen sich das Publikum einfach bewegen muss.. Keine Frage! Und Lea geniesst es, wenn aus dem Publikum Reaktionen kommen.
Dass man zeitweise die Stecknadel fallen gehört hätte stört mich im Nachhinein nicht mehr, aber ich bin gespannt, wie Lea Lu an anderen Orten auf das Publikum wirkt. Ich jedenfalls bin gerne wieder dabei!