Ich bin viel zu früh im noch fast leeren Papiersaal. Die Augen geschlossen und geniesse die Atmosphäre. Rund um mich füllt sich der Raum und das undefinierbare Partygeplauder gewinnt an Fahrt. Es erinnert mich an eine Herde laut plappernder Flamingos. Irgendwie passt das, denn die kleine Bühne ist voll von Flamingos, Papageien, Sternen und Sonstigem das es zu entdecken gilt.
Dass neben dieser Deko auch noch 9 Leute auf der Bühne Platz haben, erfahre ich erst später. Zur Plattentaufe von „Colour“ (äähh Tschuldigung: man sagt jetzt ja Release Konzert) verstärkt sich die Lea Lu Stammbesetzung an Gitarre, Bass, Perkussion, Vibraphon und Backing Vocals mit einem Bläsersatz aus Trompete und Posaune.
Mit dem ersten Lied ab der neuen CD beginnt der Abend und am Ende ahmen die Bläser das Flamingo-Partygeplauder nach. Damit ist es um mich geschehen, bei soviel (gewollter?) Situationskomik kann ich einfach nicht widerstehen. Ich bin in der Lea Lu Welt angekommen. Mit „Mister“ oder „Happy Song“ welcher mit einem charmanten „äbbi song for äbbi pipel“ angekündigt wird, folge ich der zierlichen Sängerin weiter in ihr Universum.
Zu ihren Liedern lässt sich wunderbar schwelgen, von Sommer und anderen schönen Momenten träumen. Mir gefallen die beschwingten und fröhlichen Lieder einfach besser als die melancholischen. Bitte mehr davon.
Leider ist Zürich etwas abgelegen und ich kann das Ende des Konzerts nicht miterleben. Eingehüllt in Lea Lu’s Songs frage ich mich auf dem Heimweg wo sie die nächsten Gigs hat. Wir sehen uns wieder. Versprochen.