Gustav am EWZ unplugged in Zürich

Wie ein Blitz schlägt er in unsere Herzen, der Typische Gustav Schalk! „Hier ist Gott, andere nennen mich Maradonna, ZSC oder Beatrice Egli. Schon lange nichts mehr gehört von dir…“ Anstatt Rauch schwebt ein Holy Songbook vom Himmel.

Verhalten sitzt das Publikum auf den gepolsterten Stühlen und wartet erst mal ab. Böse Zungen könnten auch behaupten, dass das Volk vorallem darauf wartet unterhalten zu werden. Gustav ist sich diesem Anspruch sehr bewusst, er verteilt daher auch gleich den einen oder anderen Befehl an die Sitzenden. Diese folgen und singen brav mit. Hinten bei den Stehenden herrscht schnell mal Stimmung – aber auch diese ist eher verhalten, der Blitz mag heute Abend nicht so zünden.

Ich für mich stelle mit Schrecken fest, dass ich die Erscheinung des neuen Album irgendwie verpasst habe, somit höre ich heute Abend genau zu und muss bei der einen oder anderen Textzeile schmunzeln. Gustav bleibt sich auch auf dem aktuellen Album treu. Auf Holy Songbook singt er mal französisch, Hochdeutsch dann wieder Seislerdeutsch. Laut Booklet kam sogar ein Pizzablech zum Einsatz; das Booklet anschauen lohnt sich sowieso – darin befindet sich der eine oder andere Tipp, falls der Song nachgespielt werden will.

Elegant führt der Chansonnier durch das Programm, erzählt ein paar Pointen und lockt das Geburtstagskind Stephanie auf die Bühne. Dieser scheint der überraschende Auftritt eher peinlich zu sein, wir inszenieren nur für sie ein Zürich Happy Birthday (mit Regenbogen!). Sichtlich berührt haucht sie ein leises „Danke“ ins Mikrofon.

Gustav nimmt uns aber auch mit auf eine Reise durch seine Alben, auf dieser Reise geniessen wir ausserdem die Leckerbissen, welche vor dem „Fernseh Gustav“ schon den Weg in die Herzen der Fans gefunden haben.

Die Bühnenwildsau ist zwar ruhiger (oder einfach älter?) geworden, sie stampft aber immer noch gerne durch die Gesellschaftlichen Werte und Normen.

 

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