Die Appenzellerin Femi Luna schenkt sich zum 22. Geburtstag das Album Library. Knapp ein halbes Jahr später spielt sie so weit entfernt von ihrer Heimat wie noch nie ein Konzert.
Der Platz vor der Bühne im Taste Village hier am Zermatt Unplugged füllt sich, während über uns die Wolken dichter und entsprechend die Luft (noch) kühler wird. Femi Luna beschenkt uns mit wärmender Musik. Mindest fühlt es sich im Herzen so an. Leider lädt das akustische Set nicht wirklich zu wilden Tanz ein.
Als die Ostschweizerin im Oktober 2021 zum SRF3 Best Talent gewählt wurde, leiteten die Verantwortlichen dies mit den Worten „ihre Musik hat Herz, Hirn und viel Leidenschaft“ ein. Heute Nachmittag hier am Zermatt Unplugged nimmt uns Femi Luna mit in ihre Geschichten, sie lässt uns teilhaben an ihrem Lebensalltag. Sie tut dies offen und schonungslos, obwohl sie sich eigentlich auf einer Bühne gar nicht wirklich wohlfühlt. Clever kehrt sie daher den Spiess um und beobachtet das Publikum – ganz im Sinne des Geben und Nehmen.
Mich fasziniert, die unaufgeregte und selbstsichere Art von Femi Luna. Ich vergesse die Kälte welche sich versucht in meinen Körper zu schleichen und ich wünsch mir, dass wir Menschen es wirklich schaffen, einander in unseren Einzigartigkeit zu begegnen, losgelöst von Kategorien und Stereotypen welche wir nutzen und damit meinen zu wissen, wer die Person ist, welche uns eben gegenüber steht.
Wie aufgewärmt weiss ich, dass ich mir wieder mal ein Konzert von Femi Luna gönnen will und da dann hoffentlich auch erfahre, wer die Menschen sind, welche den instrumentalen Boden für ihre Musik legen.