Bären Buchsi – ausverkauft – ein Ort wo Philipp Fankhauser schon öfters gespielt hat. Diesmal hat er die Horns nicht mit im Gepäck, haben wohl kein Platz auf der engen Bühne. Schade, dann freue ich mich auf das nächste Mal mit den Bläsern.
Eine Gitarre, einige Riffs und eine markante Stimme unplugged. Mehr braucht der Philipp Fankhauser nicht um das Konzert zu eröffnen und mich in seinen Bann zu ziehen. Die Bühne ist nur schwach beleucht, so scheint seine Stimme aus dem Nichts zu kommen. Für nicht englisch Sprechende übersetzt er Songteile, zB wird aus Boston Zürich. So ergibt sich ein ironisches Lokalkolorit und ich bin mitten drin in den Liedern.
Unterstützt wird er an den Saiteninstrumentenvon Marco Jencarelli an der Gitarre und Angus Thomas am Bass. Er gibt sein Solo mitten im Publikum wieder,ohne Kabel wäre er wohl durch den ganzen Saal geshakt.
Für mich spielt Fankhauser den Blues voll aus. Vorallem in den langsamen Lieder, nach seinen Worten: „Lustig und traurig“ oder „nur traurig“, taucht er voll ein. Als er nach „Roadhouses & Automobiles“ und „Too Little Too Late“ nach dem Handtuch greift, könnte man meinen er muss sich die Augen trocknen. Vielleicht war’s aber auch nur der Schweiss, bei den tropischen Temperaturen im Saal.
Damit die Melanchonie keine Oberhand gewinnt wechselt es nahtlos mit „Flyin High“ zu schnelleren und eingängigen Melodien. Gerne hätte ich hier einige Bläser gehört. Irgendwie fehlen Sie mir schon ein bisschen 🙂
„Seit 22 Jahren mein Begleiter“ so wird Tosho Yakkatokuo am Schlagzeug angekündigt. „Gimmer där Groove“ ist des öftern die Ansage. Und den gibt er! Speziell von seinem Solo bin ich richtig begeistert. Er spielt als sei der Wahrhaftige hinter ihm her, und jedes Mal wenn ich denke, es geht nicht mehr schneller legt er noch einen Zahn zu. Keine Ahnung wie er das hinkriegt, muss man gesehen haben.
Hendrix Ackle elegant mit Hemd, Gilet und FlipFlop spielt souverän an seinem Keyboard. Der Anfang vom zweiten Zugaben Set beginnt mit einer Überraschung. Er gibt alleine mit seinem Keyboard einen Song zum Besten. Super dass jeder Musiker soviel Platz hat neben dem Thuner Bandleader.
Viel zu schnell werden die Instrumente endgültig in die Ecke gestellt. Schade dass ich einen Tag später etwas vorhabe. Ich würde nochmals in den Bären pilgern um das zweite Konzert zu geniessen.
Um es mit den Worten von Philipp Fankhauser zu sagen: „I enjoyed myself“.