Der Minister des Ministry of Good Vibes hat seinen zu einem Musikstudio umgebauten Container gepackt und ihn – mindest für den heutigen Abend – in die Schüür gebracht. Dieser Container ist es dann auch, der anfangs 2020, als die Welt stillstand, trotzdem (oder grad sowieso) zum Schwerpunkt im Leben von Dodo wurde.
Den Musiker Dodo kennen wir als Mann der guten Laune, jedoch auch der gehaltvollen Texte in seinen Songs. Seit Jahren propagiert er, dass das gemacht werden soll, was man liebt, und entsprechend dahin dann auch die (gute) Energie fliesst. Eigentlich wollte er mit seinem Container via Rotterdam an die Elfenbeinküste. Aufgrund der Corona-Situation gönnte er sich eine Pass-Tour durch die Schweiz, welche nun auf dem Album „Pass“ zu hören ist.
Am heutigen Abend bringt uns der Zürcher zusammen mit seinem Co-Produzenten Big-J ganz viele Good Vibes. Vor der Bühne drängen sich feier-freudige Menschen und solche, die Dodo vom Sofa-Abend mit „Sing meinen Song“ kennen. Der Beginn des Konzert fordert einige heraus, schliesslich finden dann aber wohl alle den Platz um zu tanzen, zu hüpfen oder eben einfach dazustehen und die Good Vibes aufzusaugen. Die fette Basslinie dröhnt mitten in unser Herz und bringt den Körper von innen zum Vibrieren. Und als dann der Motor des Hippie-Bus startet, beginnt der Schweiss zu fliessen und wir spüren es, dieses Gefühl von Heimat, welche eben kein Ort ist.
Auf dem letzten Konzert der kleinen Pass-Tour passieren einige Pannen, Dodo und auch Big-J verpassen den einen oder anderen Einsatz. Doch dies macht es eben grad aus, dass die durchgeplante und inszenierte Show gebrochen werden kann und trotzdem funktioniert. Dass dabei auch das Publikum seinen Beitrag liefert, wissen wir alle auch – oder wie Dodo meint, als eine Publikums-Gruppe einfach zu singen beginnt: „Genau darum will ich heute Abend nicht Bye Bye sagen.“
Danke Dodo, dass du mir und wohl allen, die heute Abend in der Schüür waren, eine Pause von dieser wirren Zeit gegönnt hast.