Dana in der Schüür Luzern

Vor der Bühne steht das Mami, vorne auf der Bühne steht die Musikerin Dana, mit auf der Bühne stehen der biologische Bruder Joel und weitere Musiker*innen als Wahlfamilienmitglieder.

Dana nimmt uns auch auf dem zweiten Album mit tief hinein in ihr Leben. Im Song That’s What Girls Do thematisiert sie ihre Bisexualität, in Whole schlägt sie uns ihre Monsterseite um die Ohren und in Alright erfahren wir, welche Wichtigkeit ihre Wahlfamilie, eben ihre Mitmusiker*innen, in ihrem Leben spielen.

Wie schon damals im Exil lässt sich die Energie von Dana nicht wirklich in Worte fassen. Selten habe ich eine Person erlebt, welche sowohl in der Vorband in der ausverkauften Schüür als auch als Mainact vor knapp 20 Menschen einfach sich selbst ist und bleibt. Mich faszinieren einmal mehr ihre Präsenz und ihre Deutlichkeit, mit der sie ihre Themen besingt. Als Mainact hat sie auch ihre Balladen wie As We Grow Older mit dabei. Die Geschichte einer Freundschaft aus Kindertagen, welche immer wieder struggelt aufgrund psychischer Krankheit, berührt. Wir trauen uns erst nach Hungry wieder richtig laut zu klatschen.

Mit Mama Aren’t You Angry taucht Dana ein in ihre Kindheit, dankt, hinterlässt dabei aber klar und deutlich die Frage, wieso unsere Gesellschaft zulässt, dass Alleinerziehende nebst dieser Aufgabe auch noch für den Lebensunterhalt sorgen müssen. Und wenn ich dann die Siebenjährige in der ersten Reihe beobachte und sehe, mit welcher Energie sie zu Future Daughters tanzt, dann hoffe ich von Herzen, dass es wirklich einmal so sein wird, dass alle Menschen unabhängig von der Tages- und Nachtzeit unbeschwert unterwegs sein können. Ohne dieses latente Gefühl der Angst.

Mit Delusional lassen wir den Abend wahrhaftig im Kreis mit Kontrabass ausklingen. Begleitet vom Ohrwurm Coming Home fahre ich – erfüllt durch all die musikalische Liebe – durch die vom Vollmond erleuchtete Nacht heim.

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