Dada ante Portas am BBC Open in Gossau

Vier nackte Puppen stehen bedeckt auf der Bühne. Eine Frau läuft von Puppe zu Puppe und befreit diese von ihrem Tuch über dem Kopf. Nun stehen sie da – die nackten Dada Ante Portas (Puppen), bereit um mit rockigem Sound zum Leben erweckt zu werden.

Mit einem Donnerknall stürmen die Luzerner die Bühne, das Volk vor der Bühne ist ab dem ersten Ton parat und lässt sich in den Energie spendenden Groove fallen. Balladen interessieren heute Abend nicht wirklich. Trotzdem – so quasi als Erholung – spielen die Luzerner die eine oder andere Ballade: „she cries for someone else“ Feuerzeuge werden geschwungen, Paare liegen sich in den Armen, andere Arme werden im Takt geschwungen. Die sich auf dem Album Classics befindende Ballade „Hey Father“ gefällt mir persönlich viel besser, kommt aber beim Volk überhaupt nicht an. Der Lärmpegel im Zelt ist beinahe höher als das Schlagzeug von Thommy.

Doch eben, das Volk will rocken – glücklicherweise befinden sich die eine oder andere typische Dada Rock Nummer in der Setliste. Mitten im Konzert werde ich dann für eine kurze Sequenz abgelenkt, ich will es nicht unterlassen und euch von diesem mitgelesenen Whats App Chat berichten:

ER: schickt ihr ein Foto, SIE: Baschi, ER: Ne Dada Ante Portas, SIE: hä?, ER: die san voll cool, SIE: ok, ER: sie sind ziemlech bekannt, SIE: no nie devo ghört, ER: verstaut sein Handy in der Hosentasche. 

Liebe Jungs von Dada, ich ziehe meinen Hut vor euch: Es gibt wenige Bands, welche ihren ersten Albumopener (rausgekommen im Jahr 2001) noch mit soviel Enthusiasmus und Spielfreude präsentieren. „Hazy Paint“ ist nicht nur für die Ohren und Beine ein Genuss – sondern auch für die Augen und besonders für das Herz, danke!

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