Coal im Papiersaal in Zürich

Eigentlich habe ich mir gedacht, dass ich die Vorgruppe so als Hintergrundmusik anhören möchte um dann bei Coal mein Blöckli zu zücken… Doch erstens kommt es anders – zweitens als frau denkt! Der Papiersaal hat umgestellt, die Bühne wurde vergrössert und in die Mitte geschoben. Und vor der Bühne stehen und sitzen um die 200 Personen.

Schnell wird mir klar, diese Vorgruppe hat gutes „komm doch auch“ betrieben. The Calling Sirens sind 4 Herren aus der Region Zürich, welche ihre Musik als Folk Rock, Reggae, Blues betiteln. https://www.myspace.com/callingsirens Ich würde sagen, sie machen Blues Rock. Chrigi Ziegler (er hat die Band 2001 gegründet) eröffnet das Konzert mit seiner Stimme und einer Gitarre. Beim zweiten Song gesellen sich seine Kollegen dazu, es sind dies: Michel Lehner am Bass, Andy Kälin am Schlagzeug und Silvan Stürzinger an den Tasten. Der Frontmann macht einen sehr nervösen Eindruck, was zur Folge hat, dass er es nicht schafft bei den Zwischenkommentaren in das Mikrofon zu sprechen – schade! Grundsätzlich fehlt für mich die Publikumsnähe, die Animation – da ist mir noch nicht bewusst, dass mehr als die Hälfte des Publikums nur wegen dieser Band hier sind. Ja, instrumental überzeugen sie mich total, stimmlich wäre sicher noch mehr möglich. Spätestens bei der Zugabe als alle nochmals Vollgas geben und ich in Gedanken die Welt an mir vorbeiziehen lasse ist mir klar, diese Band muss ich mir merken!

Nach einer Pause fordert der Papiersaal Mann das Publikum auf, sich wieder in Bühnennähe zu bewegen – knapp 50 Leute folgen diesem Ruf… Coal und seine Band lassen sich nichts anmerken und legen los „Lets Build Us A Rocket“ – das Volumen wird aufgedreht und das blablabla rund um mich wird leiser. Störend empfinde ich die Stühle, welche nun zwischen Mischpult und Bühne stehen – es bildet sich eine spürbare Distanz zwischen Bühne und Publikum, welche erste gegen ende vom Konzert aufgelöst wird. Coal macht glückliche Musik, er hat aber auch melanchonische, nachdenkliche Lieder. Mir gefällt es, ich lasse mich von der Musik durch die verschiedenen Stimmungen treiben. Zwischendurch übergibt Coal die Frontstimme an Charlie Zimmermann – seinen Gitarristen oder an Claudio Strebel – seinen Bassisten. Die Ruhe in Person – aber schlichtweg nur genial – ist Arno Troxler am Schlagzeug. Ausserdem ist heute Abend noch ein Mann an den Tasten dabei – leider weiss ich seinen Namen nicht. Coal singt und spielt sich durch seine drei Alben und bringt das Publikum dazu zwischen den Stühlen zu tanzen. Die mehrheitlich weiblichen Fääns der Vorgruppe geben Vollgas und spornen ihn immer wieder an weiter zumachen.

Sehr zu meinem Pech – nach der ersten Zugabe ist für mich Schluss, der Zug fährt! Ich für meinen Teil freue mich auf das neuste Projekt von Coal – The Song Circus https://www.myspace.com/thesongcircus

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