Das KKL Luzern feiert seinen 25. Geburtstag und lädt zu Konzerten auch unter dem (zu teuren) Vordach ein. Caroline Chevin liess sich wohl nicht zweimal bitten. Der heutige Tag startete bei mir als „Schisstag“ und solche Tage, das wissen wir alle, sind doof, doofer am doofsten. Und an solchen Tagen braucht es eben die Musik und Lieder wie „Schisstäg“ von Ritschi oder „Dance the Night Away“, beziehungsweise die Songzeilen daraus, welche daran erinneren, dass wir über unsere Laune selbst bestimmen.
Nach Klärung dieses Umstands entscheiden wir uns für feiern und tanzen als wäre es wirklich tief in der Nacht und nicht mitten am Samstagnachmittag. Einmal mehr begeistern Caroline Chevin und ihre Band mit unglaublicher Spielfreude und Energie. Tatsächlich sind es eben genau diese echten Momente, wie in „World Full of Lies“, welche uns – durch das Realsein – Kraft geben.
Caroline Chevin holt alle ab, immer mehr Leute bleiben auf dem Europaplatz stehen und tanzen mit. In der Luft liegt ein feiner Duft nach Regen, dieser wird aber von den tanzenden Seifenblasen vertrieben, beziehungsweise von David Feusis Saxophon-Solo weggeblasen.
Ich hab sie nicht gezählt, die Konzerte, welche Caroline Chevin diesen Sommer mit diesem Set gespielt hat, es sind viele. Und es ist wohl tatsächlich die Energie, welche sie durch das Musikmachen bekommt, die dazu führt, dass wir null Ermüdungserscheinungen wahrnehmen. Wir als Publikum sind gerne dein „Lighthouse“ – solange du dafür unseres bist und bleibst. Danke Caroline Chevin, dass du – trotz der kritischen Stimmen, du seist zu alt – auf die Karte Musik gesetzt hast.