Büne Huber’s Meccano Destructif Commando im Salzhaus in Winterthur

„Was jung isch wird alt“ singt Büne Huber, und widerspricht sich damit gleich selber. Büne scheint ewig jung und voller Energie zu sein. Und an diesem Abend im Salzhaus gut gelaunt.

Disu Gmünder, Andi Hug und Wolfgang Zwieauer vom Meccano Destructif Commando haben fast so viele Instrumente dabei wie Patent Ochsner jeweils: Schlagzeug, unzählige verschiedene Gitarren und Bässe, Mundharmonika, Handorgel, Keyboards. Und ein Theremin, ein Instrument, das per Handbewegung in der Luft gesteuert wird (siehe Foto). Es funktioniere mal so und mal so, meint Büne. Und fügt an, dass es sich damit wie mit seinem Erfindungsort, der Sowjetunion, verhalte: Die Idee ist zwar top, in der Praxis ist es aber unberechenbar. Büne webt da und dort Politisches und Halbpolitisches ein, kritisiert Daniel Vasella, der an einem Tag mehr verdient als die Putzfrau mit vier Jobs in einem Jahr.

Büne zeigt mit seiner Band, dass ein gutes Konzert nicht von der W. Nuss oder Bälpmoos abhängt. Die grossen Hits fehlen komplett. Ochsner-Kennern sind aber die meisten Songs vertraut, das Publikum singt unaufgefordert im Chor mit. Der Sänger spielt mit der Stimme, der Lichttechniker mit seiner Anlage. Die Zuschauer sind geblendet von Musik und Scheinwerfern. Büne muss derweil nachschauen, ob sein Gitarrist hinter dem breiten Holzpfeiler mitten auf der Bühne wirklich noch da ist. Das ist er, und gibt alles. Während sich Büne zu Beginn des Abends noch in langschweifigen Erzählungen zwischen den Songs verlor, gehört das Ende ganz der Musik. Mit einem Paukenschlag endet das Set, das Publikum tanzt und klatscht ausgelassen. Die Zugabe scheint ruhiger zu werden – aber das ist nur Täuschung, die Songs rocken! Das Publikum lässt es sich gefallen – entgegen Bünes Aufforderung zum Abschluss: „Lööt nech nüüt la gfaue, nie!“

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