Bubi Eifach in der Schüür

Ich hab mir ja gedacht, dass ich mir am heutigen Abend einfach mal wieder ein lautes und rockiges Konzert gönne. Nie hätte ich gedacht, dass ich Stunden später immer noch über einzelne Textzeilen aus dem Konzert nachdenke.

Das Konzert beginnt mit dem Song „Schnuufe“ vom mittlerweile fünften, also eigentlich vierten Album der Berner Band „Bubi Eifach“. Ganz in Punk-Manier nehmen sich Bubi Rufener, Gert Stäuble, Oli Hartung und Ere Gerber heraus, das dritte Album auszulassen. Dafür hat das aktuelle Album auch tatsächlich einen Albumnamen und heisst nicht einfach „Album #5“ sondern „Schön gits euch“. Auf diesem Album lassen sie nichts aus und befinden sich wie gewohnt weit weg von heimatlicher Romantik und eher bei denen am Rande, irgendwie eben wahre Büetzer Buebe.

Die gestandenen Herren sind allesamt aus verschiedenen Musikprojekten bekannt und entsprechend liegt es auf der Hand, dass die Melodien sitzen. Die Leidenschaft, mit der sie in ihre Musik eintauchen und das Publikum mitreissen, ist jedoch trotzdem nicht selbstverständlich und fasziniert mich. Wenn die Bühne grösser wäre, dann würde sich die eine oder andere Person aus dem Publikum wohl tatsächlich trauen und zum Tanzen auf die Bühne steigen. Apropos tanzen: Während die einen tanzen, als gäbe es kein Morgen, steht ein Paar eng umschlungen in der ersten Reihe und widmet sich dem Mitsingen.

Und ja, selbst die eher ruhigen Songs werden in Bubi-Eifach-Manier vorgetragen, also eher rotzig, jedoch definitiv nicht rostig. Wobei: Ein bisschen eingerostet wirkt der Bubi Rufener doch. Wenn ich nämlich zurückdenke an die Rock- & Bluescruise im Jahr 2006, da zappelte er als Frontmann der Sugarbabies über die Bühne, ohne eine Sekunde stillzustehen. Mir gefällt jedoch was ich sehe, dass er seinen Texten den Raum gibt, den sie verdienen.

Und jetzt höre ich auf zu schreiben und lasse meine Gedanken weiter in die eine Textzeile aus dem Eröffnungssong „Schnuufe“ abtauchen: „D‘ Wält isch irgendwie bös, z’Läbe isch papierdünn und riisst uf… Jetzt muesch nume no schnuufe.“ Natürlich inklusive Abstecher in die Liedtexte von „Die Angere“, „Motzi“ und „Für aui Dumme vo Morn“. In dem Sinne – schöne Festtage und bis bald mal wieder an einem Konzert oder irgendwo an einem Ort, wo klar gesagt werden muss, worum es geht.

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