Bastian Baker im Kiff in Aarau

Über den Köpfen von den zahllosen teenaged Girls tanzen hunderte Hände.

Dahinter erstrahlt Bastian Baker mit seinem verschmitzten Lächeln und dem sympathischen französischen Accent im Scheinwerferlicht. Mit seinen vier Bandkollegen bringt er die Crowd schnell aus dem Häuschen und vor allem zum Kreischen.

Ich geselle mich zu den Mamis und Papis in den hintersten Reihen und versuche mich nicht vom ohrenbetäubenden Gekreische, welches übrigens auch Bastian Baker nicht wirklich versteht, und den dutzenden Smartphones abzulenken. Viel mehr begeistert mich die Stimme des jungen Romands. Nach den ersten Songs haben sich die Girls etwas beruhigt und sie können nun das Konzert auch etwas geniessen und klatschen und tanzen und singen stattdessen. Bastian Baker und seine Jungs lassen sich dann auch mitziehen und das Konzert entwickelt sich zu einem bombastischen Musikerlebnis.

Zwischen den Songs plaudert er aus seinem deutschen Wortschatz. Auch dem Schweizerdeutschen ist er bereits etwas mächtig, auch wenn sich dies nur auf ein paar geläufige Kraftausdrücke und etwa Aussagen wie „Super geil, Aarau!“ beschränkt.

Dann wird es ganz intim. Nur er und die Girls. Und seine Gitarre. Ich freue mich besondes, weil mich Bastian Baker’s Musik an einen anderen Schauplatz verführt. Das Meer der Teenie-Köpfe verwandelt sich plötzlich in eine unendliche Weite, welche durch einen Highway in zwei Hälften geteilt wird. Unterwegs im offenen Schlitten, der Wind in den Haaren, die Sonne im Gesicht, mit dem Fuss auf dem Gaspedal alles Richtung Horizont. Dahinter taucht das Meer auf. Die Sonne verfärbt sich rot. Es wird ruhig. Meine Füsse stecken im Sand, vor meinem geistigen Auge erscheint das Meer, in den Ohren rauschen die Wellen und die Musik von Bastian Baker, während die Sonne das Meer küsst und die Welt langsam verstummt.

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