Anshelle in der Baronessa in Lenzburg

Es war im Juni 2003 als am Openair Hochybrig eine (für uns) unbekannte Frau namens Anshelle auf der Hauptbühne spielte. Unsere Begeisterung war mässig und ihre Nervosität riesengross.

Trotzdem – oder vielleicht deswegen – der Name blieb in meinem Kopf. So begegnete ich ihr im Sommer 2008 im Bundeslager der Pfadi wieder, das Publikum war lasch und die Band müde.

Der Frühling 2009 kam und mit ihm das dritte Anshelle Album „Bettys Garden“ – ich konnte nicht widerstehen und kaufte mir an einem trostlosen Samstagnachmittag eben dieses Album. Seither läuft es im Autoradio in der Endlos Schlaufe, und begleitet mich Tag für Tag. Wenn ich glücklich bin, wenn ich wütend bin, wenn ich traurig bin – irgendein Song passt immer!

Nun stehe ich hier in der Baronessa – ein kleiner, feiner Raum mitten im Industriegebiet von Lenzburg und warte erst mal ab. Das Konzert startet verhalten. Die rund 20 Anwesenden vor der Bühne sitzen auf ihren Stühlen oder halten sich an der Barkante fest. Die 4 Musiker und die Frontfrau Anshelle betreten ihren (Bühnen-) Garten und beginnen einfach mal. Nach den ersten Liedern frage ich mich, was unterscheidet dieses Konzert vom CD hören?

Doch dann, er springt, der berühmte (unplanbare) Funken. Ich weiss nicht was es ist; Die Echtheit von Anshelle, das spüren von ihrem eins sein mit den Liedern, welche den Eindruck machen, direkt aus ihrem Herzen zu springen. Oder sind es die Tanzenden, welche durch die Baronessa wirbeln? Es könnte natürlich auch das Gitarrensolo sowie die grundsätzliche Instrumenten Sicherheit gewesen sein… Oder es ist der Moment, in dem Anshelle die Leute vor die Bühne bittet, diese die Plastikstühle wegstellen… Sehr berührend ist der Moment in dem Anshelle am Bühnenrand sitzt, ihr Gitarrist ein paar Takte spielt und sie „Tree“ singt. Ihre Weiblichkeit setzt sie bei „unperfect Woman“ gnadenlos-genial in Szene, nicht nur durch den Mikrofonständer, den sie sich zwischen die Beine nimmt *g*. Am liebsten würde ich die Energie und Glückseeligkeit, welche bei „Secret Garden“ durch den Raum schwebt einpacken und in einem passenden Moment wieder auspacken! Selten habe ich ein Konzert erlebt, an dem der Beziehungsaufbau zwischen Band und Publikum so stark spürbar ist. An dem eine Frau auf der Bühne steht, welche keine lockeren Sprüche braucht, sondern durch ihre Songs spricht. Ja und bevor ich jetzt zu überschwänglich werde, höre ich auf zu schreiben und empfehle euch, besucht ein Anshelle Konzert und lasst eure Herzen berühren.

Ich für meinen Teil werde mir den 5. November reservieren – da spielen sie in der Bar59 in Luzern!

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