Anshelle am Thunfest

Man solle im Leben nicht darauf warten, dass der Sturm vorbei geht, sondern lernen im Regen zu tanzen. So ganz funktioniert es an diesem Samstagabend am Thunfest dann aber doch nicht. Es ist einfach ein riesen Pech und dabei hatte alles so wunderbar angefangen.

Etliche Zuschauer haben sich bereits auf dem Rathausplatz in Thun vor der Hauptbühne versammelt. Die letzten Soundcheckanweisungen werden noch durchgegeben, dann kann das Konzert starten.

Kurz vor dem Ende ihrer „Blink Of An Eye“-Tour stehen Anshelle dieses Jahr wieder auf der Thunfest-Bühne. In Liedern wie „Friends like you“ oder „Already Gone“ singt das Berner Quinett von vergangener Liebe, schwierigen Freundschaften oder Lichtblicken auf bessere Zeiten. Mit wunderbaren Balladen bringen sie das Publikum zum Schwelgen, mit poppigen Melodien und schnellen Rocknummern zum Tanzen. Frontfrau Michèle verzaubert mit ihrer tollen Stimme. Während sich die Sonne immer mehr versteckt und sich die schwarze Wolkendecke aus dem Oberland drohend nähert, hofft man weiter, dass das aufkommende Gewitter das Konzert gerade noch so verschont.

Es herrscht eine schöne Stimmung. Anshelle kommen gerne nach Thun und haben sich aufs Konzert gefreut. Öfters haben sie schon in der Stadt gespielt sowie eben auch am Thunfest. „Burn this place“ ist einer der Titel, den sie anstimmen und Petrus das wohl einfach ein Bisschen zu Wort wörtlich nimmt. Die ersten Tropfen fallen, Regenjacken werden im Publikum schnell übergeworfen und Schirme aufgespannt. Manche flüchten sich unter die naheliegenden Stände und Dächer. Ja, die Thuner seien ja hart im Nehmen und bleiben, meint Michele noch, aber als es dann richtig anfängt zu schütten, die Blitze immer heller werden und näher leuchten, verbleiben nur noch wenige ganz Hartgeschottene.

Windböen und der heftige Regen machen auch der Band auf der Bühne und deren Technik schliesslich zu schaffen. Es soll dann nur eine kurze Pause sein, in der Hoffnung, das Gewitter ist gleich vorbei. Aber schnell wird klar, dass nach der einen Stunde Spielzeit aus Sicherheitsgründen und weil das Programm sonst komplett durcheinander geraten würde, das Konzert endgültig abgebrochen wird. Ja, so fallen ihre Hits wie „Little Mountain“ oder „Crossroads“ leider weg.

Enttäuschte Gesichter innerhalb der Band und im Publikum, aber so kommt man halt nicht gegen die Natur an. Die Band nimmt sich schliesslich noch extra viel Zeit für Autogramme und Smalltalk, und in Erinnerung bleibt uns schlussendlich die wunderbare Stunde mit ihnen.

Und wer noch ein ganzes und trockenes Konzert der aktuellen Tour sehen möchte, findet die letzten paar Daten auf www.anshelle.ch

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