Er klemmt sich die Geige zwischen Kinn und Schulter, hebt den Arm in die Höhe… Das Publikum wird still und das Orchester legt los!
Annakin hat sich zur Erscheinung von ihrem vierten Studioalbum auf ein spezielles Projekt eingelassen. Sie hat die neuen Songs von Fiona Brice (Placebo) umarrangieren lassen und dem Zürcher Kammerorchester weitergegeben, diese haben einige Stunden geübt; um heute Abend den perfekten Teppich zu legen.
Annakin hat immer noch einen Hang zur Düsterheit, welche aber – durch ihre leichte und trotzdem klare – Stimme nicht erdrückend wirkt. Annakin singt auch gerne von der Liebe und lässt in ihren Texten ganz gerne viel Interpretationsspielraum.
Der Teppich des Orchesters gibt der Musik von Annakin eine neue Tiefe, mehrmals spüre ich Hühnerhaut und es fällt mir dementsprechend schwer das Erlebte in Worte zu fassen. Was ich definitiv nicht beschreiben kann ist das virtuose Hangspiel von Manu Defago. Ich meine, ich hatte dieses Instrument auch schon in der Hand – diese Intensität und kreative Tonvielfalt habe ich definitiv nicht hingekriegt!
Annakin hat sich mit dem neuen Album nicht neu erfunden, gewohnt fein und unscheinbar steht sie auch heute auf der Bühne um den Raum mit ihrer Stimme einzunehmen. Einige Menschen zieht sie heute Abend wohl auch mit ihrem Outfit in den Bann. Im ersten Set ist dies ein blaues Kleidchen, welches ein bisschen an eine Fee erinnert. Im zweiten Set erscheint sie im Rückenfreien weissen Kleid, dessen Glitzer im Takt funkelt.
Ich freue mich nun auf die ausgedehnte Tour durch die Schweiz und kann euch nur empfehlen – gönnt euch und eurer Seele die Musik von Annakin, sie tut gut!