Im 2009 ging ich ohne Erwartungen an mein erstes Annakin Konzert um dieses Fazit zu formulieren:
„Was fasziniert mich an dieser Musik? Ich muss sagen, es ist nicht das Konzert als Solches, nein es ist auch das Album, es sind die Melodien die tragen, die Bilder welche entstehen, die Worte welche die Seele zum schwingen bringen…“
Entsprechend erwartungsvoll spaziere ich heute Abend in das Nordportal…
Angekommen freue ich mich gleich über die bekannten Gesichter, welche ich sehr selten, aber sicher an einem Annakin Konzert sehe. Langsam füllt sich auch die Fläche zwischen Bühne und Mischpult mit Leuten – kurz nach 21 Uhr legen Annakin und Band im mittlerweile gut gefüllten Nordportal los.
Mittlerweile wissen wir, Annakin braucht ein paar Songs um anzukommen… Aber dann ist sie hier und schmettert uns ihre sichere Stimme, ihre instrumentalen Melodien und die vertiefenden Bilder um die Ohren und (ungewohnt für ein Konzert) auch um die Augen.
Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft spielen eine tragende Rolle – ich habe den Eindruck, dass es genau das erdige ist von dem sich Annakin tragen lässt. Das feurige treibt sie an, das Wasser braucht sie um die Melodien fliessen zu lassen. Der Wind bläst ihr immer wieder in das weissliche Kleid, sie hebt dabei die Arme und wirkt wie ein fliegender Vogel, der die grenzenlose Freiheit spürt.
Auch das Publikum lässt sich treiben, summt den einen oder anderen Song mit oder schwingt sogar mal die Arme. Es lässt sich treiben durch die verschiedenen Emotionen welche Annakin auslöst – mal scheint die Welt unterzugehen, dann gibt es nur noch die Liebe, bevor wir vor Glück gleich zu platzen drohen.
Auf der neuen Platte „icarus heart“ setzt Annakin noch mehr auf die Symbiose zu Adrian Weyermann, seine Gitarre spielt eine zentrale Rolle. Aber vor allem seine Stimme ist es, welche den einzelnen Songs – zb „Playing dead“) noch mehr Tiefe und Wärme verleiht.
Annakin – ein sicherer Wert um einen Abend lang zu schwelgen, träumen, sich treiben lassen am Schluss aber wieder zu landen… Und den Abend bei einem gemütlichen Bier im Fjord ausklingen zu lassen.