Adrian Stern in der Schüür in Luzern

Adrian Stern ist für ein paar Stunden in die für ihn wichtige Stadt Luzern zurückgekommen. Laut ihm hat er hier vier prägende Jahre an der Jazzschule verbracht. Damals verstand er die musikalische Sprache des Jazz nicht so wirklich. Heute hat er sich mit dem Jazz versöhnt und präsentiert uns den Song Lieber Lieder in einer Jazz-Version.

Aktuell tourt der Badener Musiker solo mit seiner Musikinstrumenten-Bubble und dem Album Bubble durch die Schweiz. Aufgrund des Wetter am heutigen April-Abend fühlt sich dieser eher wie ein düsterer Winter-Abend an, entsprechend atmen wir tief ein, um bei Nr. 1 mitzusingen, als gäbe es für immer nur den jetzigen Moment: Du bisch mini Nr. 1, egal was s’Schicksal mit eus macht, du hesch neus Läbe i mis Läbe bracht.

Rund um mich beginnen die Mundwinkel zu zucken, die Augen zu strahlen und die Hormone zu tanzen, weil S’isch wider mal passiert… Wohl nicht nur ich sehe es wieder vor mir, das grüne Bild auf dem ersten Albumcover mit dem aufgerissenen Krokodilmund, in dem der Kopf von Adrian Stern steckt. Später realisiere ich, dass das heute in der Schüür anwesende Publikum nicht nur bei Ha nur welle wüsse textsicher ist. Neben dem Mischpult steht sie, die eine Gruppe, welche jeden der älteren Songs kennt und bei Amerika so laut mitsingt, dass Adrian Stern aufhört zu singen und ihr die Strophe überlässt.

Nach gut 20 Jahren wissen wir, dass Adrian Stern ein sehr ausgereifter Singer/Songwriter ist. Garniert mit Seifenblasen serviert er uns Bubble Tea und weist uns dezent darauf hin, dass wir auf uns schauen und zwischendurch in die eigene Bubble abtauchen sollen. Zum Song Liebi haben ihn seine Kinder inspiriert. Diese wissen, was sie wollen, und dass das Recht auf Frieden und Respekt verbunden mit den gleichen Chancen für alle gelten soll. Im Lied ist auch die Botschaft drin, dass mit offenen Augen und Fantasie das Ersticken in düsteren Prognosen vermieden werden kann.

Und dann ist Adrian Stern auch Entertainer, die Songwünsche des Publikums erfüllt er souverän. Wie er so da steht, kurz die Lyrics anschaut und die Melodie von Wonderwall anspielt, so sehen wir ihn vor uns, den jugendlichen Adrian Stern, der auf dem Zeltplatz eines Openairs die Herzen zum schmelzen brachte.


Konzertbericht teilen via:
Facebook
WhatsApp
E-Mail