Ein scheinbar ganz normaler Samstag – und doch spüren wir, je später er wird, dass er doch anders ist als sonst. Beehrt doch der Mundart-Musiker Adrian Stern wieder einmal unsere Stadt. So lassen wir es uns nicht nehmen, an dem Konzertereignis dabei zu sein.
Für die Einen oder Andern mag es vielleicht kurz etwas verwirrend sein, dass sich das Licht im Marsölsaal dämpft, die Musik aus den Boxen vor der Bühne aber immer lauter wird, statt leiser. Was erst als Hintergrundmusik auf das wartende, zahlreich erschienende Publikum galt wird nämlich zur Begrüssung vom Stern des Abends und seiner Band direkt übernommen. Das Konzert so zu eröffnen überrascht.
Mit nichts mag der Badener Musiker die Leute mehr fesseln, als mit seinen eigenen Songs die fortan folgen. Wir werden zum Beispiel mitgenommen durch die verschiedenen Fassetten der Liebe, landen aber auch in der Vergangenheit, „1985“, ja sogar spanische Klänge erreichen uns. Dem Publikum gefällt die neue Musik aus dem aktuellen Album 1+1. Mir fällt auf, dass es sich fast schon andächtig lauschend verhält, um dann aber, so scheint es, das Ende der Songs umso begeisterter mit Applaus zu bejubeln. Gerade noch diesen Gedanke gehabt, so lässt der Sänger wissen, dass er sich immer freut, wenn das Publikum selbst und ohne Aufforderung mitsingt und mitklatscht. Ich weiss nicht obs an dieser Aussage oder doch am folgendem mitreissenden Song „Superman“ liegt. Jeden Falls ist von da an von der anfänglichen Zurückhaltung der Bündner/Innen nichts mehr zu spüren. Es singt und klatscht mit „Herzbluet“, „chum mier hauet ab uf Amerika“. Der sichtliche Spass aller Beteiligten ist nicht zu übersehen. Ob instrumental oder gesanglich, der Funke ist gesprungen. So mögen alle das Ende nicht haben wollen. Zugaben werden gewünscht, welche man auch reichlich bekommt.
Als dann der letzte doch kommt bin ich mir beim Verlassen des Konzertsaals sicher, dass sich jede Person im Verlauf des Abends mal wünscht hat, „dass en Tag wie hüt nie vergaht“.