Stern am Openair Rebstock in Baden

„Adi, Adi, Adi,…“ ruft die vorderste Reihe, als das Licht gedimmt wurde. Hier in Baden kennt man seinen Namen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und der Gitarre um den Hals kommt Adrian Stern auf die Openair-Bühne. „Sis Weltbild isch echli verschobe“, unplugged begrüsst er das Heimpublikum, welches von Beginn weg dahinschmelzt – vorne die Jungen und hinten die Älteren, Arm in Arm. Sterne überall – am klaren Nachthimmel, auf der Bühne und in den Augen der Menschen davor.

Mit ihm Gepäck hat er aber auch seine vierköpfige Band. „Z Bade under de Brugg singt er es Lied mit der Nummer 1“ und wie schön tönt denn das, wenn das ganze Volk im Originaldialekt die Stern-Songs mitsingt. Es ist irgendwie fast wie vor ein paar Jahren, als der unbekannte Mann Konzerte im kleinen Rahmen spielte. Trotz einigen Hundert Leuten ist die Atmosphäre zwischen Hochbrücke und Altstadt familiär, heimelig und warm. Der Sound füllt den Raum total speziell, das muss man einfach erlebt haben.

Als ich das Mikrofon für den Schlagzeuger entdeckt habe, freute ich mich auf viel Backingvocals. Leider wurde die zweite Stimme nicht allzu oft eingesetzt. Etwas mehr Chörli wünsche ich mir auf jeden Fall an den Stern-Konzerten. Aber dieses kleine Detail lässt die bombastische Stimmung nicht trüben.

Die ganzen Liebesgeschichten sind in toller Live-Musik verpackt. Stern meint „Ein Schritt“ und das Publikum drückt in fast an die hintere Bühnenwand mit einem satten „nachem andere“. Die Hübsche vom Café neben dem Bahnhof wird mitlerweilen nicht mehr mit Rosen, sondern mit dem Porsche abgeholt, doch das ist mir eigentlich egal.

Denn in dieser lauen Sommernacht hat Adrian Stern sein bestes Heim-Konzert gespielt, welches ich je miterleben konnte. Und das Openair Rebstock wird hoffentlich im 2012 seine zweite Ausgabe feiern, welche ich mir schon jetzt als Geheimtipp vormerke. Mit viel „Herzbluet“ wird das Openair Rebstock beschlossen.

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